Aktuelle Ernährungsmedizin 2003; 28 - 104
DOI: 10.1055/s-2003-816397

REVOST – Reiner Ernährungs- und Vorsorge-Studie: BMI von 10–18 Jahren

SJ Wallner 1, A Berghold 2, G Schwantzer 2, H Lischnig 4, I Elmadfa 3, M Haring 3, GJ Krejs 1, TR Pieber 1
  • 1Medizinische Universitätsklinik Graz, Österreich
  • 2Inst. f. Medizinische Informatik, Statistik und Dokumentation der Universität Graz, Österreich
  • 3Inst. f. Ernährungswissenschaften der Universität Wien, Österreich
  • 4Bundesgymnasium Rein, Österreich

Zielsetzung: Herzinfarkt und Schlaganfall stellen die Haupttodesursache in unserer Gesellschaft dar. Die pathologischen Prozesse beginnen dabei schon in der Kindes- und Jugendzeit. Die Adipositas spielt dabei eine zentrale Rolle mit der Entwicklung von Risikofaktoren wie Hyperinsulinämie, Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus Typ II.

Materialien und Methoden: Im Zuge der schulärztlichen Kontrolle wurden 1026 Schüler dokumentiert.

Die vorliegenden Daten wurden in einer ersten Auswertung nach K. Kromeyer-Hausschild (2001) analysiert. Der zweite analytische Datenzugang erfolgte nach TJ Cole (2000) und bezieht sich auf einen internationalen Standard.

Ergebnisse: Hier ergibt sich die Verteilung von Übergewicht unter Heranziehung von deutschen Stichproben. Darin zeigt sich die höchste Prävalenz bei den 10-jährigen, von 15,9% (männlich) und 13,2% (weiblich) mit einem BMI >90.Perzentile.

Analog zur Definition von Übergewicht und Adipositas wird von Kromeyer-Hausschild empfohlen, die 3. und 10. Perzentile zur Definition von ausgeprägtem Untergewicht bzw. Untergewicht heranzuziehen. Ein BMI unterhalb des 10. Perzentils erfüllt das Gewichtskriterium nach ICD-10 für die Anorexia nervosa und wurde auch im vorliegenden Kollektiv beobachtet.

In der zweiten Analyse zeigt sich noch prägnanter das stärkste Auftreten von Übergewicht bei 10-jährigen mit 21,3% bei männlichen und 20,5% bei weiblichen Schülern. Auch die Inzidenz von Adipositas ist in dieser Altersgruppe am stärksten ausgeprägt. Im Gesamtkollektiv liegt aber starkes Übergewicht (Adipositas) nur bei 1–2% der Schüler vor. Daraus erklären sich auch die allgemein im Referenzbereich liegenden Laborparameter.

Zusammenfassung: Diese Daten von Schülern im Alter von 10–18 Jahren gelten als Beispiel der Problematik von Übergewicht und Fehlernährung und bestätigen den Handlungsbedarf im frühen Jugendalter.