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DOI: 10.1055/s-2003-816383
Evaluation der Nährstoffzufuhr bei morbid adipösen PatientInnen nach Laparoscopic Gastric Banding
Zielsetzung: Über die Nährstoffzufuhr nach Laparoscopic Gastric Banding (LAGB) liegt eine äußerst limitierte Anzahl von Untersuchungen vor. Ziel dieser prospektiven Studie ist die Evaluation der Nährstoffzufuhr 6 Monate nach LAGB.
Material und Methoden: Die Nährstoffaufnahme von 13 morbid adipösen PatientInnen (1 Mann, 12 Frauen; Alter 38,3±2,9 Jahre MW±SEM; BMI 45,4±1,3kg/m2) wurde 6 Monate nach LAGB anhand 5-Tage-Schätzprotokoll erhoben und mittels des Ernährungswissenschaftlichen Programms® berechnet. Die Nährstoffzufuhr wurde mit den Referenzwerten der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung verglichen.
Ergebnisse: Sechs Monate nach LAGB hatten die PatientInnen im Mittel 20,4±1,8kg abgenommen, der BMI war um 7,2±2,0kg/m2 gesunken. Die tägliche Kalorienaufnahme lag bei 812±107 kcal, wobei die PatientInnen 50±2% der Energie in Form von Kohlenhydraten, 19±1% in Form von Protein und 37±6% in Form von Fett aufnahmen. Die Ballaststoffzufuhr lag mit 10±5g deutlich unter den Referenzwerten (30g/Tag). Mit Ausnahme von Vitamin B12 (121±26%) wurden die Referenzwerte für die wasserlöslichen Vitamine ebenfalls unterschritten (Vitamin B1: 57±11%, B2: 80±11%, B6: 64±13%, Folsäure: 41±9%, Vitamin C: 56±10%). Die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine lag bei Vitamin A über (119±38%), bei Vitamin D und E unter den Referenzwerten (27±12% bzw. 52±18%). Im Untersuchungszeitraum war die Homocysteinkonzentration signifikant angestiegen (9,21±0,95 vs. 11,35±1,32 mmol/l; p<0,05).
Zusammenfassung: Während die Gewichtsverluste 6 Monate nach LAGB zufriedenstellend waren, nahmen die PatientInnen zu wenig Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Protein auf. Die Vitaminzufuhr lag großteils deutlich unter den Referenzwerten, wobei es zu einem signifikanten Anstieg des Homocysteinspiegels kam. Zur Vermeidung möglicher Langzeitfolgen durch inadäquate Nährstoffaufnahme müssen daher gezielte Interventionsstrategien entwickelt werden.