Aktuelle Ernährungsmedizin 2003; 28 - 89
DOI: 10.1055/s-2003-816382

Evaluierung eines Bewegungsprogramms hinsichtlich der körperlichen Fitness adipöser Erwachsener

S Ring 1, E Ardelt-Gattinger 2, M Malzer 1
  • 1Institut für Sportwissenschaften Universität Salzburg, Salzburg, Österreich
  • 2Institut für Psychologie Universität Salzburg, Salzburg, Österreich

Diverse Adipositastherapieprogramme geben nur grob Auskunft über die Bewegungsintervention und ihren Erfolg hinsichtlich der Entwicklung der körperlichen Fitness. Das im Rahmen der SOAF erarbeitete Bewegungsprogramm wurde hinsichtlich der Verbesserung der körperlichen Fitness näher untersucht.

12 bereits aktive Personen (50,2±9,6J., 90,5±9,1kg, 34,1±3,5BMI, 41,7±6,3% Fett, 32,6±7,7ml/ min/kg) nahmen an dem 4-monatigen Bewegungsprogramm (2×90min/Woche) teil. Zur Evaluierung der körperlichen Fitness wurden die „Ausdauerleistungsfähigkeit“ (VO2peak und FI, Spiroergometrie K4b2 und UKK-Walk-Test), die Beinkraft (PIF) und das Gleichgewicht herangezogen. Die Messung der PIF erfolgte auf einem Kraftmessstuhl und die Gleichgewichtsfähigkeit wurde über die Pfadlänge bei einem Einbeinstand mit geschlossenen Augen (rechts und links) auf einer AMTI-Kraftmessplatte erhoben. Die Inhalte des Bewegungsprogramms wurden mittels Videoanalyse evaluiert. Die Testung des Mittelwertunterschieds erfolgte mithilfe des abhängigen T-Tests.

In den 21 Trainingseinheiten zu je 90min (Nettotrainingszeit von durchschnittlich 79min) wurden Bewegungsaufgaben aus den Bereichen Koordination 23%, Ausdauer 22%, Spiele 17%, Kraft 14% und Enstpannung 12% durchgeführt. Nach dem Programm konnte ein tendenzieller Anstieg der VO2peak (ml/min/kg) (p=.056, T=-2,159), eine signifikante Verbesserung des FI (p=.027, T=-2,583), der Walking-Zeit (s) (p=.001, T=4,657), der Kraft PIF rechts/links (N) (p=.022/.040, T=-2,662/ -2,094 und des Gleichgewichts (p=.037/.047, T=2,379/ 2,231) festgestellt werden.

Auch bei bereits aktiven adipösen Erwachsenen konnte eine Verbesserung der körperlichen Fitness erzielt werden. Der „Impact“ dieser Kenngröße auf den Verlauf der Bewältigung dieser chronischen Erkrankung sollte näher untersucht werden.