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DOI: 10.1055/s-2003-816374
Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen mit Adipositas im Hamburger Moby-Dick-Programm
Ziele: Die Lebensqualität von Kindern mit Adipositas wird in der Pädiatrie als zunehmend wichtig angesehen. Zu ihrer Erfassung eignet sich u.a. der KINDL-Fragebogen, der in der vorliegenden Studie vor und nach einer ambulanten Adipositasmaßnahme (Moby-Dick-Programm) eingesetzt wurde.
Methodik: Der Fragebogen wurde von Kindern und Eltern vor Beginn und nach Ende des 1-jährigen ambulanten Moby-Dick-Programms ausgefüllt. Zum ersten Messzeitpunkt vor Beginn der Behandlung lagen Daten von 136 Kindern und 48 Eltern vor. Diese Daten wurden deskriptiv statistisch und unterschiedsprüfend bzw. korrelations statisitcal ausgewertet mithilfe des SPSS Programms.
Ergebnisse: Die Kinder und Jugendlichen wiesen eine reduzierte Lebensqualität auf. Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen waren beobachtbar. Ältere Kinder (Jugendliche) berichteten eine niedrigere Lebensqualität als jüngere Kinder. Beziehungen zwischen Lebensqualität und psychosozialen Faktoren waren deutlich.
Zusammenfassung: Wenn auch bisher die Auswertung der Längsschnittdaten noch nicht abgeschlossen ist, zeigen bereits die querschnittlichen Analysen der Daten vor Behandlung eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität. Es liegt damit nahe, dass die Kinder bzgl. ihre Lebensqualität von Maßnahmen profitieren können, die ihr grundlegendes Problem (das Übergewicht und dessen Konsequenzen wie z.B. Selbstwertprobleme) bearbeiten. Die gefundenen Geschlechts- und Altersunterschiede entsprechen den Ergebnissen aus anderen Studien; die große Bedeutung von Bewältigungsstrategien für die kindliche Lebensqualität ist für die Gruppe von übergewichtigen Kindern erstmalig dokumentiert. Für das Moby-Dick-Programm ergeben sich Konsequenzen: Neben den anderen Zielen des Programms (BMI-SDS-Senkung) wird insbesondere das Ziel „Stärkung des Selbstwertgefühls“ mit verschiedenen Methoden noch konsequenter verfolgt.