Aktuelle Ernährungsmedizin 2003; 28 - 77
DOI: 10.1055/s-2003-816370

Moby Dick – erfolgreiche Zusammenarbeit vor Ort

J Nießen 1, L Neumann 2, C Petersen 3
  • 1Bezirksamt Altona, Gesundheits- und Umweltamt, Hamburg, Deutschland
  • 2Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Hamburg, Deutschland
  • 3Präventionszentrum – Moby Dick, Hamburg, Deutschland

Zielsetzung: Moby Dick, das Gesundheitsprogramm für übergewichtige Kinder, wird seit Jahren mit großem Erfolg umgesetzt. Die Ziele von Moby Dick sind: angemessene, langfristige Gewichtsstabilisierung (BMI-SDS-Senkung); Erlernen eines gesundheitsfördernden Ernährungsverhaltens; Freude an der Bewegung; Stärkung von Selbstwertgefühl, Eigenverantwortung und Leistungsfähigkeit.

Methoden: Um diese Ziele wohnortnah umzusetzen, sucht sich Moby Dick dezentrale Kooperationspartner. Für den Westen Hamburgs fand sich das Gesundheits- und Umweltamt Altona, welches nicht nur eine Turnhalle besitzt, sondern auch moderne Spielgeräte, mit denen die Kinder gerne in Bewegung kommen. Insbesondere die sozial benachteiligten Kinder und Jugendlichen sowie deren Eltern werden vom Schulärztlichen Dienst des Gesundheits- und Umweltamtes Altona gezielt auf das Moby- Dick-Angebot hingewiesen. Die gesetzliche Grundlage für die gemeinsamen Aktivitäten bildet der § 6 des Hamburgischen Gesundheitsdienstgesetztes, wonach der öffentliche Gesundheitsdienst gesundheitsfördernde Maßnahmen anregt und mit Kooperationspartnern durchführt.

Ergebnisse: Neu bei Moby Dick ist die Eltern-Kind-Gruppe, an der übergewichtige Kinder im Alter von 5–8 Jahren mit ihren Eltern teilnehmen. Die Kinder und Eltern treffen sich einmal in der Woche. Auf dem Stundenplan stehen Sport und Bewegung, Ernährung und Kochen sowie psychosozialen Fragestellungen. Gestaltet wird diese Gruppe von einem Team aus Therapeutin, Diätassistentin, Ökotrophologiestudentin und Sportpädagogin.

Zusammenfassung: Zusammen mit dem Gesundheits- und Umweltamt Altona, vier Schulen, einem Sportverein sowie niedergelassenen Kinder- und Jugendärzten kann Moby Dick im Bezirk Altona vier Gruppen für je 10–15 Kinder anbieten. In den anderen sechs Bezirken sind es insgesamt nur vierzehn. Diese Angebotsdichte stellt einen besonders leichten Zugangsweg für die betroffenen Kinder und ihre Familien dar.