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DOI: 10.1055/s-2003-816363
Do's und Don'ts der Adipositastherapie in der allgemeininternistischen Praxis
In der internistischen Praxis besteht ein Spannungsfeld zwischen dem objektivierbaren individuellen kardiovaskulären und Stoffwechselrisiko des Patienten einerseits und dessen Selbstbild andererseits. Oft gilt es, gerade jene Hochrisikopatienten zu einer Lebensstiländerung zu bewegen, die wegen kollateraler oder ganz anderer Probleme die Praxis aufsuchen. Für eine erfolgreiche Lebensstiländerung ist es aus psychologischer Sicht von essentieller Bedeutung, keinesfalls den Patienten mit einer Lebensstilkritik zu konfrontieren, sondern diesen sich seine Risiken stufenweise „erarbeiten“ zu lassen und die zugrundeliegenden psychosozialen Randbedingungen sorgsam und ausführlich zu ermitteln. Für das Marketing ernährungsmedizinischer Angebote in der Praxis sind audiovisuelle Hilfsmittel und schriftliche Unterlagen hilfreich, da sie im Patienten selbst Bedürfnisse wecken können, bevor dieser vom Arzt darauf angesprochen wird. Methoden und Erfahrungen aus einem Jahrzehnt ernährungsmedizinischer Praxis werden demonstriert und zeigen, dass die Taktik der Patientenführung für das sehr sensible Gebiet der Adipositastherapie von eminenter Bedeutung sind.