Aktuelle Ernährungsmedizin 2003; 28 - 62
DOI: 10.1055/s-2003-816355

Gewichtsverlust reduziert die Plasmakonzentrationen von asymmetrischem Dimethyl-L-arginin bei Patientinnen mit massiver Adipositas

KA Krzyzanowska 1, F Mittermayer 2, H Kopp 1, M Wolzt 2, G Schernthaner 1
  • 11. Medizinische Abteilung, KA Rudolfstiftung, Wien, Österreich
  • 2Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie, AKH Wien, Österreich

Zielsetzung: Adipositas ist ein Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen. Patienten mit kardiovaskulärem Risiko haben erhöhte Konzentrationen des endogenen Inhibitors der Stickstoffmonoxidsynthase asymmetrisches Dimethyl-L-Arginin (ADMA). Wir untersuchten den Effekt von Adipositas und Gewichtsreduktion auf ADMA bei massiv übergewichtigen Patientinnen vor und nach Gastroplastik.

Materialien und Methoden: Plasmaspiegel von ADMA und symmetrischem Dimethyl-L-Arginin (SDMA) wurden mittels HPLC bei 34 Patientinnen (Alter 41±7 Jahre) mit einem Body Mass Index (BMI) von 49±1kg/m2 bestimmt. Präoperativ hatten laut oralem Glukosetoleranztest 20 Patientinnen normale Glukosetoleranz (NGT), 7 gestörte Glukosetoleranz (IGT) und 7 Typ 2 Diabetes (T2DM). Als Kontrollen dienten 12 altersangepasste gesunde Frauen (BMI <25kg/m2).

Ergebnisse: Gewichtsverlust nach Gastroplastik führte zu einer signifikanten Reduktion des BMI auf 34±1kg/m2 (p<0.00001). ADMA nahm von 1.06±0.06µmol/l auf 0.81±0.04µmol/l ab (p<0.00001). SDMA wurde nicht beeinflusst. Präoperativ korrelierte ADMA mit 2h Insulin (r=0.50; p<0.005) und hsCRP (r=0.42; p<0.05). Postoperativ war hsCRP mit ADMA assoziiert (r=0.56; p<0.005). ADMA korrelierte nicht mit Markern des Insulinresistenzsyndroms, Blutdruck oder Plasmalipiden. Sowohl in der NGT, der IGT als auch der T2DM Gruppe konnte ADMA gesenkt werden (p<0.01). Diese Reduktion war bei Patientinnen mit T2DM ausgeprägter als in der NGT Gruppe (0.46±0.12µmol/l vs. 0.18±0.06µmol/l; p<0.03). Kontrollpersonen hatten niedrigere ADMA Konzentrationen (0.63±0.03µmol/l) als adipöse Patientinnen vor und nach Gewichtsreduktion (p<0.02).

Zusammenfassung: ADMA ist bei Patientinnen mit massiver Adipositas erhöht und kann durch Gewichtsreduktion deutlich reduziert werden. Dieser Effekt ist bei Patientinnen mit T2DM besonders ausgeprägt.