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DOI: 10.1055/s-2003-816325
Der Zusammenhang zwischen Körpergewicht, BMI und motorischen Fähigkeiten im Kindesalter
Zielsetzung: Auch im Kindessalter nimmt Übergewicht und Adipositas zu. Der Einfluss von Ernährung und körperlicher Aktivität ist unbestritten. CHILT (=Children's Health InterventionaL Trial) ist eine prospektive Interventionsstudie zur Primärprävention an 12 Grundschulen. In diesem Abstract werden die Eingangsdaten vorgestellt. Methodik: 668 Kinder (51% Jungen; 49% Mädchen) wurden zu Beginn des ersten Schuljahres in die Untersuchung eingeschlossen. Größe und Gewicht wurden bestimmt, daraus der BMI in kg/m2 berechnet. Die Ausdauerleistungsfähigkeit wurde mit dem 6-Minuten-Lauf und die Gesamtkörperkoordination mit dem Körperkoordinationstest für Kinder (KTK) untersucht. Ergebnisse: Die Kinder waren 6.70±0.42J. alt, 122.72±5.36cm groß und wogen 24.47±4.59kg, der BMI betrug 16.17±2.27kg/m2. Der KTK zeigte einen durchschnittlichen motorischen Quotienten (MQ) von 93.49±15.01, im 6-min-Lauf liefen die Kinder durchschnittlich 835.24±110.87 m. Beide Testergebnisse korrelierten schwach positiv mit dem Körpergewicht (KG) und BMI (KTK und KG r=-0.105 (p=0,020). KTK und BMI r=-0.164 (p<0.001); 6-min-Lauf und KG r=-0.166 (p<0.001), 6-min.Lauf und BMI r=-0.201 (p<0.001)); die übergewichtigen/adipösen Kinder schnitten signifikant schlechter ab als die normal-/untergewichtigen Kinder (jeweils p<0.001). Zusammenfassung: Bereits in diesem Alter zeigt sich eine negative Korrelation zwischen einem erhöhten Körpergewicht und BMI und der Gesamtkörperkoordination bzw. Ausdauerleistungsfähigkeit. Um den Circulus vitiosus bestehend aus Bewegungsmangel, Retardierung/motorischen Defiziten, zunehmender Bewegungsmangel/Fehlernährung zu durchbrechen, sind frühzeitige Präventionsmaßnahmen unbedingt erforderlich.