Aktuelle Ernährungsmedizin 2003; 28 - 27
DOI: 10.1055/s-2003-816320

Veränderungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität durch ein einjähriges interdisziplinäres Adipositas-Therapieprogramm

V Faustin 1, T Ellrott 1, V Pudel 1
  • 1Ernährungspsychologische Forschungsstelle der Georg-August-Universität, Göttingen, Germany

Zielsetzung: Adipöse Patienten (BMI >30kg/m2), die am ambulanten Optifast52 Programm ein Jahr teilnehmen, reduzieren ihr Gewicht erheblich. Dieser körperliche Veränderungsprozess geht auch mit einer Veränderung der Lebensqualität einher. Ziel dieser Erhebung ist es herauszufinden, in welchen Bereichen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und mit welcher Intensität sich Veränderungen zeigen.

Methode: Der SF-36 Fragebogen zum Gesundheitszustand besteht aus 36 Items, die 8 Skalen abfragen: Körperliche Funktionsfähigkeit (1), körperliche Rollenfunktion (2), körperliche Schmerzen (3), allgemeine Gesundheitswahrnehmung (4), Vitalität (5), soziale Funktionsfähigkeit (6), emotionale Rollenfunktion (7) und psychisches Wohlbefinden (8).

Teilnehmer:Im Optifast-Zentrum Göttingen wurde der SF-36-Fragebogen bei 36 Teilnehmern vor dem Programmstart (T0) und am Programmende (T1) erhoben. Das Durchschnittsalter der Frauen lag bei 36,3 Jahren, der mittlere BMI bei 39,5kg/m2, das Alter der Männer bei 46,7 Jahren, der mittlere BMI bei 44kg/m2.

Ergebnisse: Die Gewichtsdifferenz der Frauen zwischen T0 und T1 lag bei durchschnittlich 17,6kg, bei den Männern bei 19,8kg. Auf sechs SF-36-Skalen (1, 2, 3, 4, 6, 8) zeigten sich signifikante Verbesserungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität.

Zusammenfassung: Die Ergebnisse machen deutlich, dass umfassende Behandlungsmaßnahmen für Adipöse nicht nur über den Gewichtsverlust, sondern auch durch körperliche und psychische Veränderungen zu bewerten sind. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität adipöser Patienten, die am Optifast52 Programm teilnahmen, stieg signifikant an.