Aktuelle Ernährungsmedizin 2003; 28 - 23
DOI: 10.1055/s-2003-816316

Gewichtsstabilisierung nach 8-wöchiger genussbetonter Diät zur Selbstdurchführung – Charakterisierung der erfolgreichen Teilnehmer

T Ellrott 1, A Borchardt 1, K Wolf 2, V Pudel 1
  • 1Universität Göttingen, Ernährungspsychologische Forschungsstelle, Göttingen, Deutschland
  • 2Fachhochschule Münster, FB Oecotrophologie, Deutschland

Einführung: Studienteilnehmer, die mit einer genussbetonten 8-wöchigen Diät (4 Wochen Kostplanphase mit 1246 kcal/d, 24 Energieprozent Fett, 57% Kohlenhydrate/ 16% Disaccharide, 19% Protein und 4 Wochen Stabilisierungsphase) abgenommen hatten, wurden 6 Monate nach Ende der Diät nachuntersucht.

Material und Methoden: Monozentrische, randomisierte, kontrollierte Interventionsstudie. Bei der Interventionsgruppe (IG) wurden Gewichtsdaten wöchentlich, bei der Kontrollgruppe (KG) zu Beginn (T0) und am Ende (T2) erhoben. 6 Monate nach Ende der Diät (T3) erfolgte eine Nachuntersuchung (nur IG). Das Essverhalten wurde mittels Fragebogen zum Essverhalten (FEV) erfasst (KG: T0&T2; IG: T0-T3). Die IG bekam wöchentlich Kostpläne/Anleitungen aber keine professionelle Therapie.

Ergebnisse: 50 TN in IG beendeten die Diät. 46 TN (92%) wurden nachuntersucht. Die nachuntersuchten TN waren 49,3±9,9 Jahre (Mittelwert±STD) alt und hatten einen Ausgangs-BMI von 30,5±2,9kg/m2. Sie hatten initial 5,3±3,1kg abgenommen (T2), verglichen mit 0,1±1,8kg in der KG (p ≤ 0,05). Zu T3 lag die Gewichtsabnahme gegenüber T0 bei 4,2±4,7kg. 42 Teilnehmer wogen noch immer weniger als das Initialgewicht (Responder=RE), 4 Teilnehmer (8%) lagen über Ausgangsgewicht (non-Responder=NR). Die Gewichtsabnahme der RE lag bei 5,2±3,2kg, NR nahmen 5,9±6,2kg gegenüber T0 zu. Folgende Änderungen des Essverhaltens zeigten sich im FEV (RE/NR): Kognitive Kontrolle +4,1/+1,25; rigide Kontrolle +0,7/-1; flexible Kontrolle + 3,3/+1,5; Störbarkeit -2/-0,8; Hunger -2,6/-0,3.

Zusammenfassung: Ein genussbetontes Diätkonzept zur Selbstdurchführung über 8 Wochen führt zu einer guten Gewichtsstabilisierung. Erfolgreiche Teilnehmer sind durch eine deutliche Steigerung von kognitiver Kontrolle und flexibler Kontrolle sowie einen Rückgang von Störbarkeit und spontanen Hungergefühlen charakterisiert.