Aktuelle Ernährungsmedizin 2003; 28 - 3
DOI: 10.1055/s-2003-816296

Die Last des Gewichts verändern – ein 5-Jahresprojekt der Adipositasbehandlung

E Ardelt-Gattinger 1, H Lechner 1, P Lengenfelder 1
  • 1Psychologisches Institut der Universität, Salzburg, Österreich

Die bisherigen Evaluationen zu konservativen Therapieprogrammen beschränken sich zumeist auf Gewichts- bzw. BMI Veränderungen bzw. medizinische Parameter, ganz selten wird die Lebensqualität erhoben. (vgl. u.a. Olschewsky 1997).

In der vorliegenden Studie handelt es sich um eine quantitative und qualitative Evaluation von bisher 3 Jahren eines interdisziplinären 5-Jahres-Gruppentherapieprojekts zur Verbesserung der Lebensqualität und der Gesundheit bei Adipositas.

3 Gruppen zu je 10 Teilnehmern (BMI >30, Alter 30–60) wurden ärztlich und psychologisch voruntersucht und ca.100 Stunden von ErnährungsberaterIn, SportwissenschafterIn und 2 PsychotherpeutInnen begleitet. Zur Evaluation wurden eine Kurzform des FEV (Pudel & Westenhöfer 1998), die Ardelt-Moorehead-Lebensqualitätsskala (1999), eine Ratingsskala zum Selbstbewusstsein und die „Fragebogen zum Umgang mit Nahrungsmitteln“, die Suchtvariablen messen (Ardelt-Gattinger & Weger 1999), ein Fitnesstest und ein FB zum Ernährungswissen vorgegeben, sowie ein klinisches Interview (einschl. DSM IV Diagnose) durchgeführt.

Die Ergebnisse zeigen den komplexen Änderungsprozess auf Verhaltens- und kognitiver Ebene und die Notwendigkeit einer Vorgehensweise, die die multifaktoriellen Ursachen und insbesondere den Abhängigkeitsaspekt dieser Krankheit berücksichtigt. Die üblichen in der relevanten Literatur empfohlenen Techniken der Verhaltenstherapie (vgl. Ellrott & Pudel 1998) sollten durch Interventionen der Kognitiven Therapie nach Beck (1997) sowie nach Agras (1993), Fairburn (1995) und anderen ergänzt werden.