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DOI: 10.1055/s-2003-816294
Stoffwechsel und Durchblutung im subkutanen Fettgewebe von Normalgewichtigen ist abhängig von Hautfaltendicke
Die Durchblutung im subkutanen abdominalen Fettgewebe ist bei Adipösen niedriger als bei Schlanken. Der Body Mass Index (BMI) berücksichtigt die Dicke der subkutanen Fettschicht nur ungenügend. Die Fettgewebszunahme ist zunächst mit einer Hypertrophie verbunden. Im Tiermodell nimmt dabei die Durchblutung mit zunehmender Fettzellgröße ab. Ziel dieser Studie war, zu prüfen, ob bereits bei Normalgewichtigen die Dicke der subkutanen Fettschicht Stoffwechsel und Durchblutung des Fettgewebes beeinflusst.
Mittels eines Calipers wurde von je 8 normalgewichtigen Frauen (26,8±0,6 Jahre, BMI 21,0±0,4kg/m2) und Männern (25,8±1,0 Jahre, BMI 22,0±0,8kg/m2) die Stärke der subkutanen abdominalen Fettschicht bestimmt (4,2 bis 22,2mm). An gleicher Stelle wurde ein Mikrodialysekatheter implantiert und mit Ringer-Lösung + 50 mM Ethanol bei 2µl/min perfundiert. Im Dialysat wurden [Ethanol], [Glucose], [Lactat] und [Glycerol] zur Abschätzung von Durchblutung (Ethanol-Dilutionstechnik), Glucoseversorgung, Glycolyse und Lipolyse bestimmt.
Sowohl bei den Frauen als auch den Männern nahm die basale Durchblutung (p<0.05) sowie die Dialysat-Konzentrationen von Glucose (p<0.05) bzw. Glycerol (p<0.05) linear mit zunehmender Hautfaltendicke ab. Unter stimulierten Bedingungen (Isoproterenol) wurden keine linearen Zusammenhänge beobachtet.
Stoffwechsel und Durchblutung des subkutanen Fettgewebes zeigen bereits bei Normalgewichtigen eine klare Abhängigkeit von der Hautfaltendicke: Je stärker die Hautfalte desto geringer die Durchblutung, Glucoseversorgung und Lipolyse. Die Glycolyse scheint unbeeinflusst. Ab einer Hautfaltendicke von 40–50mm erreicht diese Beziehung jedoch ein Plateau. Ursache für diesen „Cut Off“ könnte sein, dass ab einem bestimmten Fettanteil eine Hyperplasie mit konstanter Adipozytengröße einsetzt.