Aktuelle Ernährungsmedizin 2022; 47(03): 251-252
DOI: 10.1055/s-0042-1748274
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Verbreitung von FAT PEOPLE MEMES als Ausdrucksmittel der Diskriminierung von übergewichtigen Personen: Eine Fall-Kontroll-Studie

C. Bunzel
1   Hochschule Anhalt, Campus Bernburg, Ernährungstherapie, Bernburg, Deutschland
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Hintergrund Vor dem Hintergrund gesellschaftlich akzeptierter Diskriminierung Übergewichtiger und fortschreitender Digitalisierung eruiert die Untersuchung einen Zusammenhang zwischen dem Verbreiten von Internet-Memes mit gewichtsstigmatisierenden Inhalten (Fat People Memes) und der Akzeptanz gegenüber Übergewichtigen.

Methodik Während der einmonatigen online-fragenbogenbasierten Fall-Kontroll-Studie konnte eine Gesamtstichprobe von 147 Proband:innen (25J – 35J) generiert werden. Die Gruppeneinteilung erfolgte auf Grundlage des Anti-Fat-Attitudes-Questionnaire (AFA-Score 13–117). Teilnehmende mit geringer Akzeptanz gegenüber Übergewichtigen (n=58; AFA≥55; Alter: 28J; w- 67,2%) wurden der Fallgruppe, Teilnehmende mit hoher Akzeptanz gegenüber Übergewichtigen (n=89; AFA<55; Alter: 29J; w- 71,9%) wurden der Kontrollgruppe zugeteilt. Primär wurde die subjektive Unterhaltungsstärke und Verbreitungswahrscheinlichkeit sowie die Emotionsausprägung bei Betrachtung verschiedener Fat People Memes beurteilt.

Ergebnisse Teilnehmende der Fallgruppe beurteilten die Memes signifikant häufiger als stark unterhaltsam (77,6% vs. 59,6%; p=0,023; x 2 (1)=5,140, φ = 0,023). Weiterhin konnte keine signifikant höhere subjektive Verbreitungswahrscheinlichkeit der Fat People Memes unter Proband:innen der Fallgruppe ermittelt werden (36,2% vs. 27,0%; p=0,235; x 2 (1)=1,412, φ = 0,235). Die Emotionen Ekel (p=0,004), Scham (p=0,001) und Überraschung (p=0,044) unterlagen dagegen einer signifikant stärkeren Ausprägung innerhalb der Fallgruppe.

Schlussfolgerung Gewichtsstigmatisierung ist weiterhin akzeptiert und wird aufgrund bekannter Komorbiditäten gerechtfertigt. Aufgrund dessen nehmen Gesundheitsberufe eine besondere Rolle in Form von Aufklärung der Allgemeinbevölkerung sowie Reflektion der eigenen therapeutischen Qualitäten unter antistigmatisierendem Hintergrund ein.



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Article published online:
14 June 2022

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