Aktuelle Ernährungsmedizin 2021; 46(03): e14
DOI: 10.1055/s-0041-1729712
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Sports and Nutrition

PERSONALISIERTES SELBSTMANAGEMENT UNTERSTÜTZUNGSPROGRAMM (P-SUP) ZUR VERBESSERUNG DES BEWEGUNGS- UND ERNÄHRUNGSVERHALTEN UND LANGFRISTIGEN VERHALTENSÄNDERUNG

L Giesen
1   Cologne Institute for Health Economics and Clinical Epidemiology, The University Hospital of Cologne
,
L Schneider
2   Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Uniklinik Köln
,
C Bootz
2   Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Uniklinik Köln
,
J Goetz
1   Cologne Institute for Health Economics and Clinical Epidemiology, The University Hospital of Cologne
,
F Vitinius
2   Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Uniklinik Köln
,
A Gawlik
3   Psychologisches Institut, Deutsche Sporthochschule Köln, Köln
,
I van der Arend
4   Lehrgebiet Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Aachen, Aachen
,
U Konerding
5   Trimberg Research Academy, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Bamberg
,
B Weltermann
6   Institut für Hausarztmedizin, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany
,
M Redaèlli
1   Cologne Institute for Health Economics and Clinical Epidemiology, The University Hospital of Cologne
› Institutsangaben
 

Introduction Die zunehmende Inzidenz chronischer Erkrankungen, wie Diabetes mellitus Typ 2 (DMT2) und Koronare Herzkrankheit (KHK), stellen eine wachsende Herausforderung für das Gesundheitssystem dar. Zu den bekannten Risikofaktoren für DMT2 und KHK gehören u.a., Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährungsweise. Anhand der Disease Management Programme (DMP) wurde flächendeckend die Behandlung chronisch kranker Menschen auf Grundlage der Nationalen Versorgungsleitlinien qualitätsgesichert. Im Bereich des Selbstmanagements und bei Unterstützungsangeboten für die langfristige Verhaltensänderung besteht jedoch Optimierungspotenzial.

Objectives Ziel von P-SUP ist es anhand eines strukturierten Selbstmanagement Programms mit gestufter, risikostratifizierter Unterstützung das Gesundheitsverhalten und die Lebensqualität der Zielgruppe zu verbessern.

Methods P-SUP ist als RCT für ca. 1.700 PatientInnen konzipiert. Die Interventionsgruppe erhält vier Komponenten: 1.) angeleitete Peer-Support Gruppen mit wöchentlichen Bewegungstreffen und monatlichen Expertentreffen zu relevanten Themen, 2.) eine speziell entworfenen Online-Plattform, auf der evidenzbasierte Informationen und Verhaltensänderungstechniken zur Verfügung gestellt werden, 3.) personalisierte Feedbackberichte, die den Verlauf von krankheitsbezogenen Parametern darstellen und die Gesundheitskompetenz steigern sollen und 4.) Telefoncoaching (TC) für Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf zur Verhaltensänderung aufgrund von niedriger Gesundheitskompetenz oder niedrigem Aktivierungsgrad. Im Rahmen des TC werden Verhaltensänderungstechniken, wie Motivational Interviewing und Shared Decision Making angewandt. Sowohl in den Peer-Support Gruppen, der Online Plattform und dem Telefon Coaching wird neben Bewegung ein besonderer Fokus auf das Thema Ernährung und Ernährungsverhalten gelegt.

Results Im Rahmen der Evaluation werde, neben dem primären Endpunkt Krankenhausaufenthalte, per Fragebogen zu T0 (Beginn), T1 (9. Monat) und T2 (18. Monat) u.a. das Ernährungsverhalten, die Verhaltensänderungsabsichten und Selbstwirksamkeit bezüglich des Selbstmanagements bewertet.

Conclusion Die Kombination der vier Einzelkomponenten, deren Effektivität im Einzelnen wissenschaftlich mehrfach belegt wurde, und die Integration von Verhaltensänderungstechniken sollen die Effektivität der DMPs und langfristig das Bewegungs- und Ernährungsverhalten steigern.

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Artikel online veröffentlicht:
16. Juni 2021

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