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DOI: 10.1055/s-0039-1684909
Effekte einer Lebensstilintervention zur mediterranen Ernährung bei Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko (LIBRE-Studie) auf die Fettsäurezusammensetzung im Plasma
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
26. April 2019 (online)
Einleitung:
Frauen mit einer BRCA1/2-Genmutation haben ein erhöhtes Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Die mediterrane Ernährung (MedE) scheint mit einem reduzierten Krebsrisiko einherzugehen, möglicherweise u. a. durch ein anti-inflammatorisch wirkendes Omega-Fettsäuren (n-FS)-Profil. Die randomisierte multizentrische Interventionsstudie LIBRE untersucht den Einfluss von MedE und Sport auf die Inzidenz von erblichem Brustkrebs. Im Folgenden sollen die Auswirkungen der Lebensstilintervention auf die FS-Zusammensetzung sowie auf Entzündungsmarker im Plasma untersucht werden. Die FS-Messung im Plasma ist weniger aufwendig als die häufiger verwendete Messmethode in der Erythrozytenmembran.
Methodik:
In der Pilotphase der Studie (LIBRE-1) wurden 68 Probandinnen eingeschlossen. Die Interventionsgruppe (IG) erhielt ein einjähriges Ernährungs- und Sportprogramm, die Kontrollgruppe (KG) eine einzelne Gruppenschulung zu gesunder Ernährung und den Vorteilen von regelmäßiger Bewegung auf die Brustkrebsentstehung. Die FS-Zusammensetzung im Plasma wurde zu Studieneinschluss (SE), sowie nach 3 und 12 Monaten (V1 und V2) gaschromatographisch bestimmt, der Entzündungsmarker high-sensitivity C-reactive protein (hs-CRP) mittels Enzyme-linked immunosorbent assay. Die Ernährungsgewohnheiten wurden durch den Mediterranean Diet Adherence Screener (MEDAS) erfasst.
Ergebnisse:
Zu SE gab es keine Unterschiede zwischen den Behandlungsarmen. Die gesättigten FS (SFA) im Plasma sanken in beiden Gruppen zwischen SE und V1 (jeweils p < 0,001) sowie zwischen SE und V2 (IG p < 0,001; KG p = 0,009). Der Anteil der pro-inflammatorischen Arachidonsäure sank in beiden Gruppen zwischen SE und V1 (jeweils p < 0,001) und blieb zu V2 nur in der IG niedriger als zu SE (p = 0,025). Der Anteil der anti-inflammatorischen Docosahexaensäure stieg in beiden Gruppen zwischen SE und V1 (jeweils p < 0,001), lag aber zu V2 wieder auf dem Niveau von SE. Frauen, die laut MEDAS mehr als drei Portionen Fisch pro Woche konsumierten, wiesen einen höheren Anteil an anti-inflammatorischer Eicosapentaensäure (p = 0,001) auf. Bei regelmäßigem Verzehr von Nüssen lag ein höherer Anteil mehrfach ungesättigter FS (PUFA; p = 0,004) vor. Der Ölsäuregehalt korrelierte mit hs-CRP (r = 0,320; p < 0,001) und dem BMI (r = 0,351; p < 0,001). Der Gesamtgehalt an PUFAs korrelierte negativ mit hs-CRP (r = -0,316; p < 0,001) und dem BMI (r = -0,289; p < 0,001).
Schlussfolgerung:
Sowohl IG als auch KG veränderten ihre Ernährungsgewohnheiten. Die FS-Messung im Plasma scheint den Effekt der Ernährungsumstellung objektiv widerzuspiegeln. Die FS-Zusammensetzung zeigt in Folge der Lebensstilintervention günstige, womöglich anti-inflammatorische Veränderungen, die anti-kanzerogene Effekte der MedE bedingen könnten.