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DOI: 10.1055/s-0036-1583888
Der Zusammenhang zwischen Zinkaufnahme, Zinkstatus und Depressionsneigung bei Senioren – Ergebnisse der Berliner Altersstudie II
Hintergrund: Durch die Bedeutung bei der intrazellulären Signaltransduktion, bei der Proteinsynthese und im antioxidativen System spielt Zink eine wichtige Rolle für mentalen Leistungen. Wir untersuchten die Zinkaufnahme, die Plasmazinkkonzentration sowie die Depressionsneigung bei älteren gesunden Probanden.
Methodik: 1514 Senioren (60 – 84 Jahre alt, 772 Frauen) von der Berliner Altersstudie II wurden in die Analyse eingeschlossen. Die Zinkaufnahme wurde mit dem EPIC Häufigkeitsfragebogen erhoben. Die Plasmazinkkonzentration wurde mit Atomabsorptionsspektrometrie gemessen. Depressive Verstimmungen wurden mit dem „Center for Epidemiological Studies Depression Scale“ und dem „Geriatric Depression Scale“ erhoben.
Ergebnisse: 18,7% wiesen einen Zinkmangel auf und depressive Verstimmungen lagen bei 15,7% vor. Probanden mit depressiver Symptomatik hatten eine geringere energie-adjustierte Zinkaufnahme (median 11,06µmol/L vs. 11,56µmol/L; p = 0,048) und geringere Zinkplasmakonzentrationen (median 12,02 mg/d vs. 12,30 mg/d; p = 0,037). Auch nach Adjustierung für bekannte Einflussfaktoren wie z.B. Schlafmangel und Hypothyreose, war ein Zinkmangel signifikant mit depressiven Verstimmungen assoziiert (OR: 1,490; p = 0,036). In der multivariaten logistischen Regression stratifiziert nach Geschlecht, waren hohe Plasmazinkspiegel mit einem geringeren Risiko für Depressionsneigungen bei Frauen assoziiert (OR: 0,863; p = 0,023).
Schlussfolgerung: Eine Erhöhung der alimentären Zinkzufuhr und höhere Plasmazinkkonzentrationen könnten das Risiko für depressive Verstimmungen bei älteren Frauen verringern. Bei depressiven älteren Probanden empfiehlt sich eine Untersuchung der Zinkspiegel und der Zinkaufnahme.