Endoskopie heute 2015; 28 - P5
DOI: 10.1055/s-0035-1545020

Semizirkuläre, ulzerativ-fibrinöse Läsionen nach transpylorischer Endoskopischer Submukosaler Dissektion eine tubulären Adenoms

F Vitali 1, A Hagel 1, I Ganzleben 1, H Albrecht 1, MF Neurath 1, M Raithel 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland

Fragestellung:

Die endoskopische Submukosa Dissektion (ESD) ist die Behandlung der Wahl für größere, auf die Mukosa beschränkte Dys- und Neoplasien des Magens. Sie ermöglicht eine en-bloc Resektion und weist ein geringes Komplikationsrisiko auf. Technisch anspruchsvoller sind transpylorische Resektionen und das Ergebnis ist stark von der Lage, der zirkumferenziellen Ausprägung und der duodenalen Beteiligung abhängig.

Methodik:

Wir berichten hier über einen 71-jährigen Patienten mit einer 18 * 11 mm großen, sessilen, polypoiden Läsion im Bereich des Pylorus. Bioptisch zeigte sich ein Adenom mit niedriggradigen Dysplasien. Eine H. pylori Infektion konnte in diesem Rahmen ausgeschlossen werden. Zunächst erfolgte eine Markierung der proximalen Grenzen mittels Argon Plasma Koagulation, gefolgt von einer Unterspritzung der Läsion mit 85 ml methylenlbau gefärbter, 1:100000 verdünnter Suprareninlösung und mit 5 ml Hyaluronsäure. Danach wurde die Läsion in ESD Technik vollständig reseziert. Aufgrund der Ausbreitung des Adenoms im Bereich des Pylorus, erfolgte in diesem Rahmen eine semizirkuläre pylorische Resektion. Hierbei wurde die Mukosa mittels Unterspritzung um ca. 5 – 10 mm angehoben. Nach erfolgreicher Resektion wurden drei Hemoclips zur Adaptation der Wundränder appliziert. Das Mukosaareal um die Resektionsstelle stellte sich unauffällig dar.

Ergebnisse:

In der Kontrollendoskopie 24 Stunden nach Durchführung der ESD zeigten sich mehrere 2 – 3 cm große, prominente, semizirkuläre Läsionen kranial und proximal des Resektionsareals.

Schlussfolgerung:

Eine mögliche Hypothese für diese iatrogen verursachten Ulzera in der Nähe des Dissektionsareals besteht in der Möglichkeit, dass es durch die Flüssigkeitsinjektionen zu Mikrorissen im umliegenden Gewebe gekommen ist. Diese Komplikationsmöglichkeit in unmittelbarer Umgebung des Resektionsareals wurde bisher noch nicht beschrieben, und sollte als mögliche Komplikation bei Durchführung einer ESD in Erwägung gezogen werden.