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DOI: 10.1055/s-0035-1545017
Gaudeamus igitur... – unverhofftes Ende eines studentischen Trinkspiels
Fragestellung:
Wie im Studentenlied "Gaudeamus igitur" beschrieben, ist neben ernsthaftem Studium das ungezwungene Beisammensein ein integraler Bestandteil des Studentenlebens, insbesondere in Studentenverbindungen. Da freundschaftlicher Wettbewerb eine andere wichtige Komponente des Verbindungslebens ist, entwickelten sich dort über die Zeit Trinkwettbewerbe. Nicht selten folgt so eine Alkoholvergiftung aus einem vergnüglichen Kneipabend. Unser Fallbericht schildert allerdings eine unkonventionelle Nebenwirkung zu intensiver Studien auf diesem Gebiet.
Methodik:
Ein 22-jähriger Verbindungsstudent stellte sich in der Notaufnahme wegen Dysphagie und retrosternaler Schmerzen vor. Er hatte an einer "Bierstaffette" teilgenommen und dabei schnell 1,5 l Bier getrunken. Hierbei wurde ein akzidentiell in einem der Gläser befindlicher Kronkorken verschluckt und steckte im Ösophagus fest, weshalb das Bierduell abgebrochen wurde. Zum Vorstellungszeitpunkt hatte der Student einen Blutalkoholspiegel von 0,8 Promille. Eine Abdomenübersicht zeigte den Kronkorken in Projektion auf das untere Ösophagusdrittel (Abb1)
Ergebnisse:
Der Student willigte ein, den Kronkorken endoskopisch bergen zu lassen. Während der Untersuchung fand sich der Kronkorken knapp oberhalb des unteren Ösophagussphinkters impaktiert (Abb. 2).
Während des zweiten Angangs, nun mit einer Gummi-Schutzkappe, dislozierte der Kronkorken in den Magen (Abb. 3).
Von hier wurde er mit mittels scharfer Zange komplikationslos geborgen (Abb. 4).
Schlussfolgerung:
Dem Studenten wurde empfohlen, in Zukunft vor derartigen Unternehmungen die Biergläser eingehend zu prüfen.