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DOI: 10.1055/s-0034-1375864
Ernährung- und Bewegung als unterstützende Therapien bei Patienten mit metastasiertem Krebs: Interessen und Präferenzen
Fragestellung: Wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass palliative Tumorpatienten von einer kombinierten Ernährungs- und Bewegungstherapie profitieren. Das Ziel dieser Studie war es, die Interessen und Präferenzen dieser Patientengruppe im Bereich Ernährung und Bewegung zu untersuchen.
Methodik: 44 Patienten mit metastasiertem Krebs der Lunge- oder des Magendarmtraktes wurden angefragt, einen Fragebogen auszufüllen. Gefragt wurde nach den Präferenzen in Bezug auf Ort, Zeit, Häufigkeit und Art einer Ernährungs- und Bewegungstherapie. Ausserdem wurde von den Patienten demographische Daten und der Performance Status (ECOG) erfasst. Die ECOG-Skala reicht von 0 bis 5 und gibt Auskunft über den physischen Zustand. Ein Wert von 0 bedeutet, dass der Patient im Alltag nicht eingeschränkt ist.
Ergebnis: 36 von 44 Patienten (15 Frauen, Durchschnittsalter 65,5 ± 10,4 Jahre, ECOG 1,1 ± 0,5) willigten ein, den Fragebogen auszufüllen. Von diesen Patienten bezeichneten mehr als 70% Ernährung und Bewegung als wichtig oder sehr wichtig. Die Mehrheit der Patienten möchte die Ernährungstherapie am Liebsten allein oder mit dem Partner besuchen. 36% der Patienten bevorzugten eine einmalige Beratung durch die Ernährungsberaterin, während 30% der Patienten sich regelmässige Beratungen wünschten. Nur gerade je 15% der Patienten konnten sich eine Beratung mittels schriftlichen Unterlagen oder eine virtuelle Beratung (z.B. am Computer oder iPad) vorstellen.
Die Bewegungstherapie würde die Mehrheit der Patienten gern mit dem Partner oder in einer Gruppe mit anderen Patienten draussen in der freien Natur absolvieren. 52% der Patienten wünschten sich, dass die Bewegungstherapie 2 – 3 Mal pro Woche stattfindet. Die restlichen Patienten wünschten sich die Therapie einmal pro Woche. Die drei bevorzugten körperlichen Tätigkeiten waren Laufen, Radfahren und Gartenarbeit. Im Rahmen einer Bewegungstherapie würden die Patienten am Liebsten Ausdauersport und Krafttraining betreiben. Nur sehr wenige Patienten gaben Spielsport und Wellness-Übungen wie Yoga und Pilates an.
Schlussfolgerung: Diese Daten belegen die Wichtigkeit von Ernährung und Bewegung bei Patienten mit metastasiertem Krebs. Die Teilnahme an einer Ernährungs- und Bewegungstherapie scheint realistisch. Basierend auf den evaluierten Präferenzen kann ein Ernährungs- und Bewegungsprogramm, angepasst an die spezifischen Bedürfnisse dieser Patientengruppe, ausgearbeitet werden.