Endoskopie heute 2014; 27 - P4
DOI: 10.1055/s-0034-1371039

Endoskopische Therapie der postoperativen Anastomoseninsuffizienz im oberen GI-Trakt

D Busch 1, F Ulmer 1, H Alizai 1, U Neumann 1, S Truong 1
  • 1Uniklinik RWTH Aachen, Chirurgie, Aachen, Deutschland

Fragestellung:

Der Magenhochzug (MHZ) nach Ösophagusresektion ist eine komplikationsreiche Operation mit einer signifikant hohen Morbidität und einer Gesamtkomplikationsrate von bis zu 48%. Anastomoseninsuffizienzen nach MHZ treten in 3% bis 21% und gehen mit einer Mortalität von bis zu 50% einher. Damit sind sie der Hauptgrund für die postoperative Mortalität.

Ziel:

Eine frühzeitige Diagnosestellung von Insuffizienz oder Nekrosen des Magenschlauches ist entscheidend für die Behandlung.

Die Indikation zur endoskopischen Therapie von Anastomoseninsuffizienzen kann gestellt werden, wenn die Insuffizienz weniger als die halbe Zirkumferenz des Ösophagus beträgt.

Methodik:

Es gibt zahlreiche endoskopische Behandlungsoptionen: Endoskopische Lavage, Verschluss mit Metallclips, Fibrinverklebung, Einlage eines Vicrylnetzes oder Naht mit dem OverStitch Nahtsystem. Größere Leckagen werden in unserer Klinik mittels selbstexpandierenden Metall- oder Plastikstents behandelt.

Die Stentimplantation kann unter folgenden Vorraussetzungen erfolgen: Bestehen einer effizienten Drainage, Abwesenheit von Sepsis, Peritonitis oder Mediastinitis. Im Falle einer Nekrose des Magenschlauches mit begleitender Mediastinitis und Sepsis sollte jedoch eine Notfallthoracotomie durchgeführt werden.

Ergebnis:

Durch Stentimplantation kann in ungefähr 80% der Fälle eine Ausheilung der Insuffizienz erzielt werden.

Anastomoseninsuffizienzen nach MHZ können erfolgreich durch endoskopische Stentimplantation therapiert werden.