Einleitung: Die Aufnahme von Fett und Fettsäuren nimmt durch die steigende Zahl an Übergewichtigen und Adipösen eine immer größere Rolle in unserer Ernährung ein. Bisher ist weitgehend unbekannt, wie sich die Aufnahme unterschiedlicher Fettsäuren auf die Körperfettverteilung bzw. Körperzusammensetzung auswirkt.
Ziele: Erkennen von Zusammenhängen zwischen Fettsäureaufnahme, Körperfettverteilung und Körperzusammensetzung.
Methoden: Die Daten von 620 Probanden der Berliner Altersstudie II (BASE-II) (66,9% Frauen, 33,1% Männer) im Alter von 61 bis 84 Jahren (MW ± SD 68,2 ± 3,8 Jahre) wurden in die Analyse eingeschlossen. Die Fettsäureaufnahme wurde durch den EPIC-FFQ erfasst (gesättigte, einfach und mehrfach ungesättigte, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren), die Körperfettmasse durch die Bioelektrische Impedanzanalyse, die Körperfettverteilung durch Anthropometrie (waist-hip ratio).
Resultate: Die durchschnittliche Fettaufnahme aller Probanden betrug 39,9% der täglichen Gesamtenergieaufnahme (Frauen 39,7%, Männer 40,2%). Es konnte ein schwach negativer Zusammenhang zwischen der prozentualen Körperfettmasse und der Makronährstoff- bzw. Fettsäureaufnahme nachgewiesen werden. Zwischen waist-hip ratio und Fettsäureaufnahme konnte kein statistischer Zusammenhang festgestellt werden, zwischen BMI und täglicher Fettaufnahme in g/kg Körpergewicht zeigte sich hingegen ein mittelstark negativer Zusammenhang (r =-0,428, p < 0,001) beim weiblichen Geschlecht.
Durch Aufstellen eines allgemeinen linearen Modells wurde ersichtlich, dass der BMI sowie Geschlecht und Eiweißaufnahme den größten Einfluss auf die prozentuale Körperfettmasse ausüben (r2= 0,479), während Fett- und Kohlenhydrat-, Omega-3- und Omega-6-Fettsäureaufnahme sowie Gesamtenergieaufnahme keinen Einfluss zeigten.
Schlussfolgerung: Im Vergleich mit den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung war der prozentuelle Energieanteil von Fett im Durchschnitt bei beiden Geschlechtern höher. Entgegen unserer Erwartung gab es einen negativen Zusammenhang zwischen BMI und Fettaufnahme, welcher möglicherweise durch Underreporting im EPIC-FFQ bedingt ist. Weitere Faktoren wie physische Aktivität müssen in die Untersuchungen mit einbezogen werden.
Interessenkonflikte: Keine