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DOI: 10.1055/s-0033-1334010
Eine neue einfache Methode zur Durchführung einer Track-Ablation zur Vermeidung von Stichkanalmetastasen bei perkutaner Nadelbiopsie
Einleitung: Bei der perkutanen Biopsie potenziell maligner Läsionen besteht immer das Risiko einer Verschleppung maligner Zellen mit nachfolgender Entstehung von Stichkanalmetastasen. Die diesbezügliche Datenlage ist – insbesondere für extrahepatisch gelegene Raumforderungen – dünn, in den meisten Fällen handelt es sich um retrospektive Beobachtungen ohne histologische Sicherung in sehr heterogenen Patientengruppen. Für Biopsien aus intrahepatisch gelegenen Herden wurde in einer 2008 veröffentlichten Metaanalyse für das Auftreten von Stichkanalmetastasen eine Häufigkeit von 2,7% angegeben. Beim HCC schwanken die publizierten Zahlen zwischen 0,0095 und 5% [1]. Wir stellen eine einfache neue Methode der Stichkanalverödung direkt im Anschluss an eine perkutane Feinnadelbiopsie vor, mit der wir neben Leberläsionen auch eine sarkomatöse Formation im linken Mittelbauch ohne bisher aufgefallene Metastasenentstehung im Stichkanal histologisch sichern konnten.
Methode: Bei unserer Methode wird eine Trucut Biopsie unter Verwendung einer core tissue biopsy needle (Bard ®Magnum®) in üblicher Art und Weise gewonnen: Nach Desinfektion und Lokalanästhesie wird die suspekte Läsion sonografisch angelotet, die Nadel in den Bereich vorgebracht und der Schussapparat ausgelöst. Der Schussapparat wird nun von der samt Nadelhülse im Gewebe verbleibenden Nadel entfernt und die Biopsienadel danach herausgezogen, während die Nadelhülse im Gewebe verbleibt. Die Probe kann nun inspiziert werden. Danach wird mittels einer herkömmlichen Klemme, auf die der Anschluss des Koagulationskabels aufgesteckt wird, eine leitende Verbindung zum Elektrochirurgiegerät hergestellt (in unserem Fall handelt es sich um ein Erbe Vio 200D, eingestellt auf Forced Coagulation Effect 2). Nun wird die zu einer longitudinalen Koagulationssonde umfunktionierte Nadelhülse langsam unter kontinuierlicher Koagulation mit 120W Leistung aus dem Körper des Patienten gezogen und der Stichkanal auf diese Weise nach und nach verödet. Komplikationen traten im Rahmen der Anwendung nicht auf. Auch im Tiermodell (Schweineleber) konnten wir mit der beschriebenen Methode eine sichere und technisch vergleichsweise einfach und unaufwändige komplette Stichkanalverödung erreichen.
Schlussfolgerung: Die oben beschriebene Methode kann zu einer sichereren perkutanen Punktion intra- und extrahepatisch gelegener maligner Läsionen führen. Weitere Untersuchungen an größeren Kollektiven müssen folgen.
Referenz: [1] Silva et al: Needle track seeding following biopsy of liver lesions in the diagnosis of hepatocellular cance: a systematic review and meta-analysis. Gut 2008; 57; 1592 – 6.