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DOI: 10.1055/s-0033-1334005
Endoskopische Submukosa Dissektion (ESD) mittels Hybrid-Knife und WaterJet-Technik bei Frühneoplasien des Gastrointestinaltrakts
Einleitung: Die endoskopische Resektion (ER) früher Neoplasien (Adenom/Frühkarzinom) des Gastrointestinaltrakts (GI-Trakt) ist seit vielen Jahren Standard. Bei Läsionen > 2 cm ist eine endoskopische en-bloc Resektion mittels Schlinge oft nicht mehr möglich. Für diese Läsionen kommt heute die ESD zunehmend zum Einsatz. Verschiedene Messer stehen heute zur Verfügung. Das Hybrid-Knife besteht aus einem typischen „needle-knife“ mit zentralem mikropapillären Lumen von 120 mm. Es vereinigt 2 verschiedene Technologien: das Nadel-lose Unterspritzen der Submukosa mittels hochenergetischem (max. 30 bar) Wasserstrahl (WaterJet-Technologie) sowie der Option einer gleichzeitigen HF-Energie-Anwendung zur Koagulation, Dissektion und endoskopischen Schneiden. Der Vorteil dieser Kombination liegt in einer erhöhten Sicherheit mit weniger Blutungen und Perforationen sowie verkürzter Interventionszeit. Prospektiv soll die Effektivität und Sicherheit des Hybrid-Knife bei der Resektion früher Neoplasien des GI-Trakts evaluiert werden.
Material und Methodik: Mittels ESD in Hybrid-Knife Technik wurden seit 01/2010 37 Patienten behandelt. Eingeschlossen wurden alle Läsionen aus Ösophagus, Magen und Rektum, die definitionsgemäß eine Größe von > 2 cm und eine non-polypoide Wuchsform (Paris-Japanese-Klassifikation) aufwiesen. Evaluiert wurde der technische Erfolg, die Rate der en-bloc Resektionen, die Histologie und die Komplikationsrate (Blutung, Perforation).
Ergebnisse: Bei den 37 Patienten handelte es sich um 21 Männer und 16 Frauen, medianes Alter 64,5 Jahre. Die mittlere Größe der Läsionen betrug 3,5 ± 1,6 cm. Eine en-bloc Resektion gelang bei 35/37 Patienten, die Untersuchungszeit lag bei durchschnittlich 69 ± 14 Minuten. Die Histologie zeigte folgende Ergebnisse: intraepitheliale high-grade Neoplasie n = 15; Carcinoma in situ n = 9, intramukosales Karzinom pT1a n = 13 Patienten. Therapiebedürftige Blutungen während der Resektion traten bei n = 15 Fällen auf, eine erfolgreiche Hämostase war möglich. Es kam zu keiner Nachblutung und keiner Perforation nach erfolgreicher Resektion. Im medianen Follow-up von 13 Monaten wurden 2/37 Rezidive erneut per ESD erfolgreich behandelt.
Diskussion: Die Hybrid-Knife Technologie vereinigt mehrere Arbeitsschritte der ESD in einem „all-in-one“ Instrument. Eine effektive, sichere und vor allem schnelle Resektion auch größerer Frühneoplasien ist mit diesem Instrument möglich. Der exakte Stellenwert muss zukünftig allerdings durch randomisierte Studien im Vergleich mit dem traditionellen ESD Messer evaluiert werden.