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DOI: 10.1055/s-0033-1333952
Machbarkeitsstudie zur endosonographisch gesteuerten Ablation von Lymphknoten mit einer neuen Sonde zur Radiofrequenzablation.
Einleitung: Die endoskopische Ablation maligner Lymphknoten (LK) spielt bisher in der Behandlung maligner Erkrankungen des Thorax und Abdomens keine Rolle. Insgesamt ist die Radiofrequenzablation (RFA) eine etablierte Methode zur lokalen Destruktion solider Organtumoren, insbesondere hepatozellulärer Karzinom. Untersuchungen zur Ablation von LK existieren bisher nicht. Ziel dieser Studie war es, die endosonographische (EUS) Ablation von LK mit einer neuartigen RFA-Sonde zu prüfen.
Methodik: Bei 6 weiblichen Schweinen wurde das Vorliegen von LK (mediastinal und paragastral) durch EUS geprüft. Bei LK-Nachweis erfolgte eine EUS-gesteuerte Punktion des Ziel-LK mit einer 19G-EUS-Nadel (Wilson Cook). Über die liegende EUS-Nadel wurde die RFA-Sonde (EMcision) bis in das Zentrum des LK vorgebracht. Die RFA erfolgt mit einem Erbe-Generator (Erbe) in bipolarer Einstellung mit 10 Watt, Effekt 2 über 2 Minuten. In der Autopsie wurden die entsprechenden LK aufgesucht und für die weitere Aufarbeitung entfernt.
Ergebnisse: Eine EUS-Darstellung adäquater Lymphknoten war bei 6/6 Tieren möglich, 8 LK abladiert, N = 6 mediastinal; N = 2 gastral. Die Gesamtlänge der LK lag bei 21,1 ± 6,5 mm bei einer Länge der in die LK eingebrachten RFA-Sonde von 8,8 ± 4,4 mm. Innerhalb der LK zeigte sich nach Ablation eine Nekrosezone von 9,3 ± 5,2 mm Länge und 2,8 ± 0,8 mm Breite. Eine positive Korrelation bestand für die Sondenlänge und Nekroseausdehnung (Länge r = 0,98; Breite r = 0,93). Eine EUS-Darstellung von Teilen der RFA-Sonde war in allen Fällen möglich. Gewebeeffekte ließen sich bei 3/6 Tieren nachweisen. Unmittelbare Komplikationen durch Punktion oder Ablation traten nicht auf. Technische Probleme zeigten sich durch ein Verbiegen der Sonde innerhalb des Lymphknotens und Schwierigkeiten beim Entfernen der Sonde über die Nadel.
Diskussion: Eine EUS-gesteuerte RFA von LK mittels einer Prototyp RFA-Sonde über eine 19G-Punktionsnadel ist am Tiermodell ein sicheres und zuverlässiges Verfahren. Es besteht eine direkte Korrelation zwischen Sondenlänge und der erreichten Gewebedestruktion. Im Rahmen weiterer Studien sollte die Effektivität des Verfahrens und die Einstellung der Sonde weiter geprüft werden. Eine langfristige Sicherheit muss in Überlebensstudien gezeigt werden.