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DOI: 10.1055/s-0032-1312547
Einfluss der Makronährstoff- und Energieaufnahme auf die Prävalenz von Sarkopenie: Eine Erhebung im Rahmen der Berliner Altersstudie II (BASE-II)
Einführung: Um eine effektive Erhaltung bzw. Zunahme der Skelettmuskelmasse bei Erwachsenen zu erreichen und damit die Voraussetzungen zur Prävention von Sarkopenie zu erfüllen, sind körperliche Aktivität, positive Energiebilanz, optimale Proteinversorgung, sowie das richtige Timing der Proteinaufnahme von Bedeutung. Die Daten wurden im Rahmen der BASE-II mit Einschluss von insgesamt 2200 Personen einer älteren sowie jüngeren Kohorte erhoben.
Fragestellung: Ziel war unter anderem, die Ermittlung der Makronährstoff- und Energieaufnahme, sowie der Prävalenz von Sarkopenie selbständig zu Hause lebender Senioren. Darüber hinaus sollten diese Faktoren zwischen den Kohorten verglichen werden.
Methoden: Die appendikuläre Skelettmuskelmasse und somit die Diagnostik von Sarkopenie wurde mittels Doppelröntgenabsorptiometrie (DXA) bestimmt. Für die Ermittlung der Makronährstoff- und Energieaufnahme wurde der Ernährungsfragebogen EPIC-FFQ angewendet.
Ergebnisse: Es wurde eine Teilstichprobe von 1002 Studienteilnehmern (23% 20–30; 77% 60–80 Jahre) erfasst. Bei den Älteren zeigte sich eine Prävalenz von Sarkopenie bei 19,6% (Frauen) und 24,6% (Männer). Der durchschnittliche BMI der Älteren lag bei 26,7kg/m2 (40% Normalgewicht, 42% Übergewicht, 18% adipös). Der BMI bei den sarkopenen Personen (Frauen 22,7 vs. 27,3), (Männer 24,1 vs. 27,8) war signifikant niedriger, die Proteinaufnahme dagegen signifikant höher (Frauen 1,14 vs. 0,98g/kg; Männer 1,17 vs. 1,07g/kg). Bei der Energieaufnahme war ebenso ein deutlich höherer Wert auffällig (Frauen 33,4 vs. 28,5; Männer 35 vs. 30kcal/kg). Die Fett- und Kohlenhydrataufnahme lag bei den Teilnehmern mit Sarkopenie ebenfalls wesentlich höher. Beim Skelettmuskelmasseindex (SMI) zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen den jüngeren und den älteren Teilnehmern (6,87 vs. 6,72kg/m2). Im Durchschnitt nahmen die Jüngeren deutlich mehr Protein und Energie auf.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass die hier untersuchten, zu Hause lebenden Senioren eine ausreichende Makronährstoff- und Energiezufuhr haben. Bei den sarkopenen Probanden ist diese sogar deutlich höher. Das deutet daraufhin, dass die Ernährung alleine keine ausreichende Bedingung für die Prävention von Sarkopenie darstellt. Die Faktoren Aktivität und Timing werden im Verlauf der Studie mit einbezogen. Der vergleichsweise niedrige SMI der Jüngeren ist ein Hinweis darauf, dass sich die präventiven Maßnahmen nicht nur auf die Älteren konzentrieren sollten.