Pneumologie 2012; 66 - P374
DOI: 10.1055/s-0032-1302774

Effekt von Atem- und Bewegungstherapie bei Patienten mit inoperabler chronisch thrombembolischer pulmonaler Hypertonie

F Prange 1, J Herb 1, N Ehlken 1, HA Ghofrani 2, M Halank 3, HJ Seyfarth 4, C Nagel 1, S Guth 5, E Mayer 5, E Grünig 1
  • 1Zentrum für Pulmonale Hypertonie, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
  • 2Abteilung Pneumologie der Universitätsklinik Gießen-Marburg
  • 3Abteilung Pneumologie der Universitätsklinik Dresden
  • 4Abteilung Pneumologie der Universität Leipzig
  • 5Thoraxchirurgie, Kerckhoff Klinik, Bad Nauheim

Hintergrund: Die chronisch thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH) ist eine Erkrankung, die die körperliche Belastbarkeit und Lebensqualität einschränkt. Ziel dieser prospektiven Studie war es, den Effekt von körperlichem Training und Atemtherapie bei Patienten mit inoperabler CTEPH zu untersuchen.

Methoden: Patienten mit inoperabler, invasiv gesicherter manifester CTEPH und stabil eingestellter Lungenhochdruckmedikation wurde eine dreiwöchige, stationäre Rehabilitation mit niedrig dosierter Atem- und Bewegungstherapie angeboten. Anschließend führten die Patienten das Training zu Hause über 15 Wochen fort. Die Medikation blieb während der Studie unverändert. Primäre Zielparameter waren Änderungen der 6 Minuten-Gehstrecke und der Lebensqualität (SF-36 Fragebogen) zu Beginn und nach 15 Wochen Training. Sekundäre Zielparameter waren Steigerungen der maximalen Sauerstoffaufnahme unter Belastung und der Belastbarkeit am Fahrradergometer.

Ergebnisse: Eingeschlossen wurden konsekutiv 35 Patienten mit inoperabler CTEPH (16 Frauen, 19Männer; mittleres Alter: 61±15 Jahre, mittlerer pulmonal-arterieller Druck: 63±20mmHg; inoperabler CTEPH n=33, persistierende Pulmonale Hypertonie nach PEA n=2). Die Studie zeigte eine signifikante Verbesserung der mittleren 6 Minuten-Gehstrecke (67±74 Meter, p<0,001), der Lebensqualität (in 2 Subskalen des SF-36, körperliche Funktionsfähigkeit p=0,041, Vitalität p=0,03), der mittleren maximalen Sauerstoffaufnahme (von 933±335 auf 1111±304ml/min, p=0,014) und der Belastbarkeit am Fahrradergometer (von 64±28 auf 90±22 Watt; p=0,001).

Zusammenfassung: Die Studie zeigt, dass Training bei Patienten mit inoperabler CTEPH die körperliche Belastbarkeit, Lebensqualität und maximale Sauerstoffaufnahme unter Belastung verbessert. Weitere kontrollierte randomisierte Studien sind notwendig, um die Ergebnisse dieser Studie zu bestätigen.