RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0031-1276548
Integratives Behandlungskonzept bei Kindern mit bilateral spastischer Cerebralparese – Modulation der muskulären Dysbalance mithilfe eines intensivierten roboter-gestützten Laufbandtrainings und Injektion mit Botulinumtoxin
Fragestellung: Die Behandlung der zentralen muskulären Hypertonie durch Botulinumtoxin Typ A (BoNT-A) bei Kindern mit bilateral spastischer CP hat sich in den letzten Jahren international etabliert. Durch Reduktion des gesteigerten Muskeltonus allein erreichen die Patienten jedoch nicht immer eine funktionelle Verbesserung, da die klinisch relevante muskuläre Schwäche und die verminderte selektive motorische Kontrolle nicht berücksichtigt werden. Hier stellt eine intensivierte roboter-gestützte Laufbandtherapie eine ergänzende Therapieoption dar, mit der im Fenster des maximalen Wirkeffektes von BoNT-A in die Antagonisten an der muskulären Schwäche und Ausdauer der Agonisten gearbeitet werden kann.
Methoden: Individuelle Fallbeschreibung von drei Patienten mit bilateral spastischer CP, bei denen eine Kombination von BoNT-A Injektion (Darlegung des Injektionsprotokolls) und roboter-gestütztem Laufbandtraining (Darlegung des Trainingskonzeptes mit 12 Trainings über 3 Wochen) durchgeführt wurde.
Ergebnisse: Darstellung der Ergebnisse anhand der ICF Ebenen „Struktur“, „Funktion“, „Aktivität und Partizipation“ mithilfe der klinischen Untersuchungsergebnisse, Zebris-Laufbandanalyse mit Druckmessung, Gross Motor Function Measure (GMFM 66), Canadian Occupational Performance Measure (COPM).
Schlussfolgerungen: Die Kombination von Botulinumtoxin und roboter-gestütztem Laufbandtraining ermöglicht ein individualisiertes Behandlungskonzept zur Modulation der muskulären Dysbalance bei Kindern mit bilateral spastischer CP mit dem Ziel einer maximalen Partizipation am Alltag.