BoNT zur Behandlung von Arthrosen und Ansatztendinosen

Aktuell liegen gesicherte Erfahrungen zur Injektionsbehandlung mit Botulinumtoxin A bei chronischer Epikondylitis radialis humeri (Tennisellbogen), chronischer Plantarfasciitis und incipienter Dysplasiekoxarthose vor.

Epikondylitis radialis humeri: Hierbei handelt es sich um eine zur Chronifizierung tendierende Erkrankung mit einem erheblichen Leidensdruck für die Betroffenen. In Fällen, bei den das übliche Spektrum konservativer Behandlungsmaßnahmen wie z.B. Physiotherapie, Ruhigstellung und Glucocortikoidinjektionen nicht zur angestrebten Schmerzfreiheit führt, zeigen BoNT-Injektionen auch in kontrollierten Studien viel versprechende Ergebnisse [1].

Plantarfasciitis: Auch bei der chronischen Plantarfasciitis werden zunehmend BoNT-Injektionen, vor allem nach erfolglosen konservativen Therapieversuchen, verwendet. Die Ergebnisse prospektiver, kontrollierter Studien sind uneinheitlich [2–4]. Aufgrund unterschiedlicher Dosis aber auch verschiedenem Injektionsort und -technik sind die Daten allerdings kaum zu vergleichen. Ein positives klinisches Ansprechen wird bei ca. 80% der Patienten eruiert. Im Vergleich zur Standardbehandlung mittels Glukokortikoid- Injektionen ist das Risikoprofil bei der Behandlung der Plantarfasciitis mit BoNT besser. Ergebnisse von wiederholenden Injektionen liegen allerdings noch nicht vor.

Coxarthrose: Positive eigene erste Erfahrungen der Autoren werden durch eine erste kontrollierte Studie bestätigt [5]. Injektionen in die Adduktorenmuskulatur können für den Patienten eine signifikante Schmerzreduktion bewirken und eine etwaige Implantation einer Hüft-Totalendoprothese hinauszögern.

Neben der Aufarbeitung der aktuellen Studienlage erfolgt die praxisbezogene Injektionstechnik nebst Untersuchungs- und Dokumentationsprocedere.

Literatur:

[1] Placzek R et al. J Bone Joint Surg Am 2007; 89:255–260. doi:10.2106/JBJS.F.00401

[2] Babcock MS et al. Am J Phys Med Rehabil 2007; 84: 649–654

[3] Placzek R et al. Z Orthop 2006; 144: 405–409

[4] Peterlein CD et al. Clin Orthop Relat Res 2011 (accepted for publication)

[5] Marchini C et al. J Rehabil Med 2010; 42: 691–693