Endoskopie heute 2010; 23 - FV7
DOI: 10.1055/s-0030-1251627

Suffiziente endoskopische Therapie bei Boerhaave – Syndrom: 3 Fallberichte

T Kratt 1, D Stüker 1, B Brücher 1, A Heininger 2, S Miller 3, M Küper 1, A Königsrainer 1
  • 1Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantations-Chirurgie, Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • 2Klinik für Anästhesie, Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • 3Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universität Tübingen, Tübingen, Germany

Hintergrund: Die spontane Ösophagusperforation (Boerhaave-Syndrom) ist ein lebensbedrohliches Krankheitsbild mit einer hohen Komplikations- und Letalitätsrate.

Präsentiert werden 3 Fallberichte mit jeweils suffizienter, alleinig-endoskopischer Therapie:

In zwei Fällen wurde bei „unkompliziertem“ Initialbefund die Rupturstelle endoluminal verschlossen (ein Fall mit Stentplatzierung bzw. ein Fall mit OTSC-Clip-Verschluss-Therapie). In einem weiteren Fall wurde bei „kompliziertem“ Boerhaave-Syndrom mit Mediastinalabszeß zunächst eine mehrtägige endoskop. Spülung der Verhalthöhle durchgeführt und anschließend eine endoluminale Dauerdrainage zwischen Mediastinalhöhle und Magen platziert, unter der es schließlich zu einer Abheilung kam.

In allen Fällen wurde eine symptomfreie Komplettheilung ohne Stenose oder sonstige Residuen erreicht.

Schlussfolgerung: Minimal-invasive, endoskopisch-interventionelle Techniken sind in ausgesuchten Fällen sogar zur Behandlung des verzögert-diagnostizierten, komplizierten Boerhaave-Syndroms mit Mediastinalabszeß geeignet.