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DOI: 10.1055/s-0030-1251598
Endoskopische Bergung eines Vena cava inferior Ersatzes
Kasuistik: Eine 66-jährige Patientin wird uns zur oberen Intestinoskopie mit dem Verdacht auf einen Fremdkörper im Duodenum/Jejunum vorgestellt. An Vorerkrankung besteht eine komplexe Krankengeschichte eines Leiomyosarkoms mit mehrfachen Operationen, unter anderem mit der Resektion von retroperitonealen Gewebe, Wirbelkörperersatz, Teilresektion des Duodenums mit Duodenjejunostomie, rechtsseitiger Nephrektomie und Gefäßersatz der V. Cava inferior. Im Rahmen einer Tumornachsorge wurde eine CT Thorax/Abdomen-Untersuchung veranlasst und radiologisch der Verdacht auf eine Dislokation des V. cava inferior Stents geäußert. Gastroskopisch stellte sich distal des Bulbus im Bereich der Anastomosenregion eine rohrförmige Struktur (Abbildung 1) dar.
Der Fremdkörper ließ sich mit der Fasszange zunächst nicht nach proximal dislozieren. Erst eine Inspektion mit Aufsatzkappe zeigte im aboralen Anteil des Fremdkörpers einen Haltefaden. Wir durchtrennen den Faden mittels APC und Loop Cutter. Der Fremdkörper konnte nun problemlos geborgen und als Gefäßprothese identifiziert werden (Abbildung 2).
Im Bereich der Anastomosenregion zeigt sich ein breites Ulcus ohne Hinweis auf Blutung und/oder Perforation (Abbildung 3).
Die Dislokation eines V. cava inferior Stents ist in der beschriebenen Form atypisch. Der Einsatz von APC und Loop Cutter kann hilfreich in der Entfernung von fixierten Fremdkörpern im Dünndarm sein. Weiterhin zeigt dieser seltene Fall die ergänzenden diagnostischen Möglichkeiten, die sich durch eine Aufsatzkappe ergeben.