Aktuelle Neurologie 2009; 36 - P796
DOI: 10.1055/s-0029-1238888

Kognitive, motorische und hämodynamische Defizite bei subkortikaler arteriosklerotischer Enzephalopathie

O Todica 1, M Wicking 1, C Mönninghoff 1, A Mitchell 1, E Gizewski 1, I Daum 1, DM Hermann 1
  • 1Essen, Bochum

Subkortikale arteriosklerotische Enzephalopathie (SAE) ist eine Erkrankung der kleinen Hirngefäße, die sich auf der anatomischen Ebene als vorwiegend periventrikuläre Läsionen in der tiefen weißen Substanz manifestiert und mit Blutflussreaktivitätsstörungen im Zusammenhang steht. Diese typischen SAE-Läsionen werden bei vielen älteren Patienten beobachtet. Einige SAE-Patienten weisen kognitive, motorische Defizite sowie Blasenstörungen auf. Das Ziel der vorliegenden Studie ist, das Kollektiv älterer Menschen in Hinblick auf die Prävalenz und Manifestation der SAE sowie die damit assoziierten hämodynamischen Störungen in ihrem zeitlichen Verlauf zu charakterisieren. In unserer Studie werden Patienten im Alter über 55 Jahre mit und ohne SAE prospektiv klinisch, neuropsychologisch und mit bildgebenden Verfahren untersucht. Alle Studienpatienten bekommen im Vorfeld eine MRT-Untersuchung des Schädels, die nicht aufgrund von Gedächtnisstörungen veranlasst wurde. Die neuropsychologische Untersuchung umfasst schwerpunktmäßig alltagsnahe Tests zur Prüfung exekutiver Funktionen. Die Motorik wird anhand einer standardisierten Testbatterie charakterisiert, die Blasenstörungen werden mit Fragebögen erhoben. Die MRT-Aufnahmen werden im Bezug auf vorhandene Läsionen bzw. Hirnatrophie ausgewertet. Zur Charakterisierung von Störungen der Hämodynamik werden die Messungen der zerebralen Blutflussreaktivität und der peripheren Gefäßreaktivität durchgeführt. Die Studienpatienten werden mit weiteren Patienten aus unterschiedlichen Altersgruppen mit unterschiedlichen neurologischen Pathologien verglichen. Nach zwei Jahren werden alle Patienten erneut untersucht. Die vorläufigen Ergebnisse werden vorgestellt.