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DOI: 10.1055/s-0029-1238705
Systematische duplexsonographische Untersuchung der Arteria meningea media und der Arteria maxillaris
Hintergrund: Die Pathogenese der Migräne ist bis heute nicht verstanden. Derzeit existieren unterschiedliche Theorien zu diesem Thema. Unbestritten liegt zumindest eine durale Mitbeteiligung vor. Unter der Annahme, dass den Dura versorgenden Gefäßen eine wichtige Rolle in der pathophysiologischen Kaskade der Migräne zukommt, untersuchten wir mithilfe der extra- und transkraniellen Duplexsonografie (ECCS und TCCS) systematisch die A. meningea media (MMA) und die A. maxillaris (MA), wofür bislang keine Daten publiziert sind.
Methoden: Es wurden 27 Probanden ohne relevante vaskuläre Pathologie und ohne Migräne in der Eigenanamnese untersucht. Einschlusskriterium war die Darstellbarkeit des horizontalen Anteils der pars petrosa der A. carotis interna (C6-ICA) auf mindestens einer Seite. Die MMA wurde in axialer Ebene mittels TCCS in der unteren pontinen Schallebene untersucht. Sie wurde aufgrund der enge anatomischen Lagebeziehung etwas caudal und lateral des proximalen Drittels der C6-ICA und ihrer hohen Pulsatilität identifiziert. Die MA wurde mittels ECCS zwischen Jochbeinbogen und Incisura mandibulae beschallt. Die Identifikation erfolgte durch den Beißakt, nachdem ein deutlicher Flussanstieg zu beobachten war.
Ergebnisse: Die MMA war in 17 Fällen (63%) darstellbar. Es wurden insgesamt 25 MMAs untersucht. Die durchschnittliche Untersuchungstiefe lag bei 48±3mm. Die systolische und diastolische Maximalgeschwindigkeit sowie der Meanwert betrugen jeweils 26±8cm/s, 5±3cm/s und 12±4cm/s (ohne Winkelkorrektur). Der PI betrug 1,9±0,6. Die MA war in 94% der Fälle mit identifizierter MMA darstellbar. Die durchschnittliche Untersuchungstiefe lag bei 25±0,5mm. Die systolische und diastolische Maximalgeschwindigkeit sowie der Meanwert betrugen jeweils 16±6cm/s, 1±1cm/s und 6±3cm/s (ohne Winkelkorrektur). Der PI betrug 2,7±0,5.
Schlussfolgerung: Unsere Studie zeigt, dass eine Untersuchung der MMA und MA mithilfe der Duplexsonografie möglich ist. In einem weiteren Ansatz sind Untersuchungen an Migränepatienten vorgesehen.