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DOI: 10.1055/s-0029-1238557
Validierung des WHO-5 Wellbeing Index als Screeninginstrument für depressive Störungen beim idiopathischen Parkinson-Syndrom
Ziel: Validierung des WHO-5 Wellbeing Index (WHO-5) als Screeningmethode für depressive Störungen bei Patienten mit idiopathischem Parksinsonsyndrom (IPS).
Hintergrund: Die Prävalenz der Depression beim IPS ist hoch, trotzdem wird sie oft nicht diagnostiziert. Das Beck-Depressionsinventar (BDI-1) ist aktuell der Goldstandard, um Patienten mit IPS auf depressive Symptome zu screenen, er ist wegen seiner Länge und Komplexität jedoch nur begrenzt als Screeninginstrument geeignet. Der WHO-5 wird als kurzer Fragebogen zum Screening auf Depression in der Normalbevölkerung verwendet, ist aber für das IPS nicht validiert.
Methoden: Wir untersuchten 225 Patienten mit IPS (Alter (Mittelwert±Standardabweichung) 68±8,8 Jahre), Hoehn & Yahr-Stadien I-V (2,5±0,4) in einer multizerntrischen Studie mittels WHO-5 und BDI-1. Psychiatrische Diagnosen nach ICD-10 wurden anhand des strukturierten Mini International Neuropsychiatric Interview (M.I.N.I) erstellt. Die externe Validität für das Erkennen einer Depression wurde mit der „receiver operating curve“ (ROC-) Analyse ermittelt.
Ergebnisse: 223 Patienten beantworteten den WHO-5, 218den BDI-1. Die ROC-Analyse ergab, dass beide Fragebögen eine Depression ohne Untschiede in den Validitätsindices adäquat erfassen (AUC 0,858 [95%CI: 0,791–0,926], P<0,001, für WHO-5; AUC 0,929 [95%CI: 0,895–0,963] P<0,001, für den BDI-1). Cut-off Werte zur Erfassung einer Depression zu erfassen (mindestens 80% Sensitivität und Spezifität) lagen bei 12 Punkten für den WHO-5 und 15 Punkten für den BDI-1.
Fazit: Der WHO-5 zeigte eine gute externe Validität als Screeningmethode für Depression bei IPS-Patienten mit einer ähnlichen Validität wie der BDI-1. Er ist daher ein wertvolles Hilfsmittel, um bei Patienten mit IPS mit Depression zu identifizieren.