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DOI: 10.1055/s-0029-1223917
Expertenstandard Ernährungsmanagement in der Pflege
Zielsetzung:
Ernährung und Unterstützung bei den Mahlzeiten ist eine Kernaufgabe pflegerischen Handelns. Selbst wenn im Lauf der Zeit Zuständigkeiten bei der Ernährungsversorgung von Pflege auf Berufsgruppen wie Diätassistenz und Ernährungswissenschaft übergegangen sind, so ist die Pflege dennoch dafür verantwortlich, für eine angemessene Ernährung zu sorgen und die zuständigen Berufsgruppen einzubeziehen.
Mit der Entwicklung des Expertenstandards „Ernährungsmanagement zur Sicherstellung und Förderung der oralen Ernährung in der Pflege“ soll der Pflegepraxis ein evidenzbasiertes Instrument zur Qualitätssicherung zur Verfügung gestellt werden.
Vorgehensmethoden:
Es wurde eine systematische Literaturrecherche zum Thema orale Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme bei pflegebedürftigen erwachsenen Menschen durchgeführt. Zur Analyse der Studien wurde ein Bewertungssystem entwickelt, zur Kennzeichnung der Evidenzlevel der quantitativen Studien ein Klassifikationssystem ausgewählt. Die Analyse und Bewertung von 106 Studien, von denen 48den Empfehlungen des Expertenstandards zugrunde liegen, erfolgte durch zwei unabhängige Wissenschaftlerinnen, die übrigen Studien durch eine Reviewerin. In regelmäßigen Abständen wurden die Analyseergebnisse verglichen und zu einem Gesamtergebnis zusammengeführt.
In Anlehnung an das System des RCN wurde eine Bewertungsmatrix für quantitative Studien erstellt. Für die Bewertung der qualitativen Studien wurde eine Matrix in Anlehnung an das System der CASP Collaboration entwickelt. Die Güte quantitativer Studien wurde nach den Evidenz-Stärken des AHCPR gekennzeichnet. Qualitative Studien wurden mit dem Hinweis auf die Studienart mit „qual“ versehen. Die Übereinstimmung der beiden Forscherinnen war hoch und nahm im Verlauf der Analyse zu. Bei Abweichungen der Ergebnisse wurde auf Grundlage der Bewertungsmatrix ein Gesamtergebnis herbeigeführt.
Schlusswort:
Die Vorgehensweise bei der Studienbewertung hat sich bewährt. Die im Verlauf der Analyse zunehmend höher werdende Übereinstimmung der Ergebnisse zwischen den beiden Forscherinnen kann sicher auch auf die zunehmende Sicherheit im Umgang mit der Bewertungsmatrix zurückgeführt werden. In Situationen, in denen die Studienbeschreibung nicht ganz eindeutig war, zeigte sich die Bewertungsmatrix als hilfreiches Instrument. In einem weiteren Schritt sollte die verwendete Bewertungsmatrix auf Reliabilität überprüft werden.