Endoskopie heute 2009; 22 - P5
DOI: 10.1055/s-0029-1215993

Palliation der malignen Magenausgangsstenose mittels des WallFlex-Enteral Stents: Ergebnisse einer prospektiven Studie

A Hahn 1, A Eickhoff 1, R Jakobs 1
  • 1Klinikum Ludwigshafen, Medizinische Klinik C, Ludwigshafen, Germany

Fragestellung: Selbstexpandierende Metallstents (SEMS) werden zunehmend im Rahmen von palliativen Situationen bei malignen Magenausgangsstenosen bzw. Stenosen im proximalen Dünndarm als Alternative zur Bypasschirurgie oder einer kontinuierlichen Drainage benutzt. Längerfristige Komplikationen sind Tumorobstruktion und damit verbundene Stent-Dysfunktion und Stentdislokation. Kürzlich wurde für Magenausgangsstenosen ein nicht-gecoverter Nitinol-Maschendrahtstent entwickelt. Die vor kurzem veröffentlichten Kurzzeit-Ergebnisse in Bezug auf die Komplikationsrate, den klinischen Erfolg des Stents sind hervorragend. Ziel dieser Studie war es, in einer prospektiven Studie an 34 Patienten den neuartigen WallFlex-Stent zu evaluieren.

Methodik: In dieser prospektiven Untersuchung des weiterentwickelten Wallstents (WallFlex-Enteral-Stent) wurden insgesamt 34 Patienten mit einer malignen Magenausgangsstenose eingeschlossen. Als primärer Zielparameter wurden die Effektivität des SEMS in der Behandlung der malignen gastroduodenalen Obstruktion und als sekundäre Zielparameter technischer Erfolg, Komplikationsrate, Überleben und Morbidität definiert. Die Graduierung der gastroduodenalen Obstruktion vor und nach Stentversorgung erfolgte nach dem bekannten oralen Magenentleerungsscore (keine orale Nahrung=0 bis normale Kost=3).

Ergebnis: Der mediane Entleerungsscore vor Therapie betrug bei den 34 Patienten 0,57±0,35. Dieser Wert verbesserte sich innerhalb der ersten 15 Tage nach Stentimplantation deutlich auf 2,5±1,3. Eine klinische Verbesserung nach Stenteinlage erfuhren 30/34 (88%) der Patienten. Zwei Patienten zeigten eine frühe Okklusion durch raschen Tumoreinwuchs und Speiseobstruktion, 2 weitere Patienten waren ohne Hinweis auf mechanische Obstruktion und Peritonealkarzinose aufgrund von Übelkeit nicht in der Lage, sich auf oralem Wege zu ernähren. Bei der Mehrzahl der Patienten verbesserte sich der Magenentleerungsscore um mindestens 1 Punkt und alle Patienten mit klinischem Ansprechen konnten sich zumindest mit weicher Kost oral ernähren. Korrespondierend dazu konnte bei diesen 30 Patienten mit klinischem Ansprechen ein medianer Gewichtszuwachs von 4,6±2,8kg verzeichnet werden.

Schlussfolgerung: Die Einlage des neu entwickelten WallFlex-Stents ist effektiv bei Patienten mit einer malignen Magenausgangsstenose. Sowohl der klinische, als auch der technische Erfolg ist überzeugend.