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DOI: 10.1055/s-0028-1094454
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Dopamin-Rezeptor-Blockade, ein möglicher Wirkungsmechanismus antipsychotisch wirksamer Pharmaka
Blockade of the Dopamine Receptor: a Possible Mechanism of Action of Antipsychotic DrugsPublication History
Publication Date:
20 January 2009 (online)


Zusammenfassung
Untersuchungen mit der Dopamin-sensitiven Adenylatcyclase (EC 4.6.1.1) haben gezeigt, daß antipsychotisch wirksame Substanzen die Aktivität dieses Enzyms hemmen, während Strukturanaloge ohne antipsychotische Wirkung schwache Hemmer oder inaktiv sind. Butyrophenone antagonisieren aus bisher nicht bekannten Gründen die Dopamin-sensitive Adenylatcyclase in vitro weniger gut als man auf Grund ihrer starken neuroleptischen Wirksamkeit in vivo erwarten würde. Clozapin und Thioridazin, zwei antipsychotische Substanzen mit fehlender bzw. schwacher neuroleptischer Wirksamkeit, sind gute Hemmer der dopaminstimulierbaren Adenylatcyclase. Wenn man eine enge Assoziation zwischen den Eigenschaften des Dopaminrezeptors und der Dopamin-sensitiven Adenylatcyclase annimmt, so weisen diese Resultate auf eine spezifische Hemmung des Dopaminrezeptors durch antipsychotische Pharmaka hin. Klinische und tierexperimentelle Befunde werden kurz diskutiert, welche auf einen Zusammenhang zwischen der Stimulierung von dopaminergen Neuronen und dem Auftreten von Psychosen bzw. der Verschlechterung von präexistenten Psychosen hinweisen bzw. auf einen Zusammenhang zwischen Hemmung der Funktion von dopaminergen Neuronen und antipsychotischer Wirkung.
* Unterstützt durch Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, Projekt 1606
Summary
Antipsychotic drugs of various types inhibit dopamine-sensitive adenylate cyclase (EC 4.6.1.1) while structurally related drugs that were not clinically effective as antipsychotic drugs were almost inactive. These results are discussed in relation to the suggestion that antipsychotic activity may be related to the blockade of dopamine receptors in the brain.