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DOI: 10.1055/s-0028-1091306
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Alzheimer-Demenz - Dämpfer für Amyloid-Hypothese?
Publication History
Publication Date:
19 November 2008 (online)
Eine neue klinische Studie lässt Zweifel an der Hypothese aufkommen, dass die Amyloidklumpen tatsächlich die Ursache für den geistigen Abbau bei Alzheimer sind.
In der Post-mortem-Analyse wurden die Gehirne von 8 Patienten untersucht, die mit dem Impfstoff AN1792 gegen ß-Amyloid immunisiert worden waren und etwa 5 Jahre später an Alzheimer starben [1]. (Eine große Studie mit dem Impfstoff war 2002 gestoppt worden, nachdem einige der Patienten eine aseptische Meningoenzephalitis entwickelt hatten. Insgesamt hatte die Immunisierung nach einem Jahr keinen signifikanten Einfluss auf die Kognition, wenngleich sich bei einigen Patienten mit sehr hohen Antikörpertitern die geistigen Fähigkeiten etwas stabilisiert hatten.) Die Forscher konnten in ihrer Analyse jetzt feststellen, dass der mangelnde Erfolg nicht auf ein Scheitern der Immunisierung zurückzuführen ist: Der ß-Amyloidgehalt in den Gehirnen der Geimpften war deutlich niedriger als bei ungeimpften Alzheimerkranken (2,1 vs. 5,1 %), und er war am niedrigsten bei den beiden Patienten mit den höchsten Antikörpertitern gegen ß-Amyloid. Hier lag der Amyloidgehalt nur noch bei 0,35 und 0,12 %. Auf den klinischen Verlauf hatte das zumindest bei diesen beiden Patienten keinen Einfluss: Sie hatten genau so schnell eine schwere Demenz entwickelt wie ungeimpfte Alzheimerkranke und waren auch genau so schnell an Alzheimer gestorben.
Abb. 1 Beta-Amyloid (rot), das im Gehirn von einem grün markierten Astrozyten abgebaut wird. Foto: Jens Husemann, Columbia-University, New York