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DOI: 10.1055/s-0028-1086798
Schnelle oszillierende Tap-Bewegungen bei der Parkinson-Krankheit und die Funktion des dopaminergen Systems
Einleitung: Die retrospektive Auswertung der Tapping-Untersuchung (Klopfbewegung) an 411 de-novo-Parkinson-Patienten aus einer Langzeitstudie über 4 Jahre zeigte, dass die Tapping-Geschwindigkeit bei Parkinson-Patienten zwar signifikant beeinträchtigt ist, sich aber unter dopaminerger Therapie nicht bessert. Wir analysierten nun zusätzlich die Gleichmäßigkeit der Tap-Bewegung und deren Verhalten unter dopaminerger Therapie.
Material und Methode: Für die Untersuchung eingesetzt wurde die Motorische Leistungsserie nach Schoppe (MLS), deren Tapping-Test aus dem schnellen Schlagen mit einem Kontaktgriffel auf eine Kontaktplatte besteht. Die in der Multicenter-Studie eingesetzten Leistungsserien waren so erweitert, dass die Intervalle zwischen den einzelnen Taps miterfasst wurden.
Die Untersuchung erfolgte an 101 Parkinson-Patienten vor Therapie und nach 6 Monaten optimierter dopaminerger Einstellung. Die Patienten wurden für die Untersuchung instruiert, 32 Sekunden lang so schnell wie möglich auf die Platte zu klopfen.
Ergebnisse: Wir fanden eine hochsignifikante Verbesserung der Tapping-Gleichmäßigkeit (z.B. für die linke Hand p=9,1 *10-7). Die Tapping-Geschwindigkeit zeigte – entsprechend den Vorergebnissen – keinen Effekt auf dopaminerge Therapie.
Zusammenfassung: Geschwindigkeit und Gleichmäßigkeit schneller Tap-Bewegungen sind bei der Parkinson-Krankheit gestört. Wir fanden, dass die Tapping-Geschwindigkeit erstaunlicherweise nicht auf dopaminerge Therapie anspricht, während die Tapping-Gleichmäßigkeit sich verbessert. Es stellen sich also die Fragen, ob es nicht-dopaminerge Veränderungen als Ursache für Bradykinese gibt und warum die dopaminerge Verbesserung der Gleichmäßigkeit nicht zu einer Verbesserung der Geschwindigkeit führt. Erklärungsversuche müssen die Besonderheiten dieser quasi-ballistischen, oszillierenden und weitgehend automatisierten Bewegung berücksichtigen. Es ergeben sich Hinweise auf Beteiligung von Mechanismen auf spinaler Ebene.