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DOI: 10.1055/a-1976-2716
Risikofaktoren für Suizidalität im Alter
Das Auftreten von suizidalen Gedanken und Handlungen ist bei Patient:innen mit Depression aber auch anderen psychischen Erkrankungen häufig. Zwischen 2000 und 2017 hat die Zahl der Suizide deutlich zugenommen, insbesondere bei älteren Männern über 85 Jahren. Ca. 16% der älteren Bevölkerung erleiden eine klinisch relevante Depression, das Risiko für suizidale Handlungen ist bei dieser Bevölkerungsgruppe erhöht – mit Blick auf die demografischen Veränderungen in den nächsten Jahren wird mit einem weiteren Anstieg gerechnet.
Suizidgedanken, -ideationen und -handlungen sind auch in der älteren Bevölkerungsgruppe mit einer Reihe von Risikofaktoren assoziiert. Dabei spielen soziodemografische und psychosoziale Faktoren, aber auch Faktoren, die unmittelbar mit der Depression zusammenhängen (Schwere der Depression, early onset) und andere klinische Faktoren wie Komorbidität, eine zentrale Rolle. Bei der Einschätzung von Suizidalität sollten diese Faktoren Berücksichtigung finden. Als therapeutische Maßnahmen ist nicht nur die Behandlung der Depression und anderer komorbider psychischer Erkrankungen an sich, sondern vielmehr auch die Unterstützung durch supportive Maßnahmen und Änderung der Umgebungsfaktoren in hohem Maße entscheidend, um das Risiko für Suizidalität zu reduzieren. Fragen nach Einsamkeit, zu körperlichen Einschränkungen, zum Alkoholkonsum oder früheren depressiven Episoden sind bei älteren Menschen mit depressiven Syndromen unabdingbar.
Publication History
Article published online:
11 January 2023
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