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DOI: 10.1055/a-1716-0065
Resilienz bei chronischen Schmerzpatient*innen
Während allgemein akzeptiert wird, dass es eine hohe Variabilität für die Resilienz gegenüber Schicksalsschlägen und Widrigkeiten gibt, die sich auch in einer Anpassungsfähigkeit bei chronischem Schmerz wiederfindet, ist über das neurophysiologische Substrat der Resilienz noch wenig bekannt. Um diese Wissenslücke zu füllen, untersuchte eine Arbeitsgruppe um Beibei You von der ‚Southwest University‘ in Chongqing und Todd Jackson von der ‚University of Macau‘ in Taipa bei 109 chronischen Schmerzpatient*innen die Ruheaktivität (resting state) mit funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) sowie deren Resilienz gegenüber Widrigkeiten mittels der ‚Connor-Davidson-Resilience Scale‘. Hierzu wurden Subgruppen mit hoher und geringer Resilienz gebildet. Mit Hilfe einer eleganten Klassifikationsanalyse fanden die Autoren deutliche Differenzen zwischen den Gruppen in Ruheaktivität u. a. in den Hirnstrukturen für Schmerzverarbeitung, Belohnung, exekutive Funktionen und Emotionsregulation. You et al. erkennen in der Differenz einen Ansatz zur Charakterisierung eines Biomarkers für Resilienz.
Die aktuelle Studie aus China hilft, das neurophysiologische Substrat von Resilienz zu identifizieren. Die Interpretation der Differenz zwischen den Subgruppen bei chronischen Schmerzpatient*innen als Biomarker erscheint zum jetzigen Zeitpunkt allerdings verfrüht.
Publication History
Article published online:
05 January 2022
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Georg Thieme Verlag KG
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