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DOI: 10.1055/a-1166-0925
ARDS: LOCO2-Studie spricht für hohen Sauerstoffpartialdruck bei der Beatmung
Die Mortalität des akuten, schweren Lungenversagens (ARDS) ist mit etwa 40 % ungebrochen hoch. Die Zielwerte für die arterielle Oxygenierung bei einer maschinellen Beatmung sind nicht experimentell untermauert und eine Lungen-protektive Ventilation mit reduzierten Sauerstoffpartialdrücken umstritten. In der prospektiven LOCO2-Studie (Liberal Oxygenation versus Conservative Oxygenation in Acute Respiratory Distress Syndrome Trial) bestätigte sich eine reduzierte Mortalitätsrate bei zurückhaltender Oxygenierung nicht.
Eine zurückhaltende Oxygenierungsstrategie reduzierte die Mortalität der Patienten mit ARDS im 1. Monat nicht. Nach 3 Monaten ergab sich sogar eine bedenkliche Steigerung, schreiben die Autoren. Besorgniserregend stufen sie die gehäuften Mesenterialischämien ein. Der Darm reagiere besonders sensibel auf eine reduzierte Sauerstoffzufuhr. Welche Bedeutung die Sicherheitsbedenken schlussendlich für die klinische Praxis haben, bliebe offen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
21. August 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York