Planta Med 1959; 7(3): 260-267
DOI: 10.1055/s-0028-1101607
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

ÜBER VERSUCHE MIT STICKSTOFFMAGNESIA BEI PFEFFERMINZE 1957/58

Erwin Steigerwald
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Publication Date:
15 January 2009 (online)

Zusammenfassung

In zwei nach Boden und Klima verschiedenen Heilpflanzenanbaugebieten wurden in den Jahren 1957 und 1958 insgesamt 7 exakte Freilandversuche mit Ruhr–Stickstoffmagnesia (15X4 bzw. 10X8) und mit schwefelsaurem Ammoniak bei Pfefferminze (Sorte Mitcham) durchgeführt. Zweck der Versuche war die Feststellung des Einflusses von Stickstoffdüngern mit verschiedenen Magnesiumgehalten im Vergleich zu einem magnesiumfreien Stickstoffdünger bei gleichen N–Mengen auf Ertrag und ölgehalt der Mentha piperita L. Die Versuche liefen auf magnesiaarmen (2,5 mg % MgO) Niedermoor und auf humosem, lehmigem, besser mit Magnesia versorgten (4,0 mg % MgO) Sandboden.

Durch die Stickstoffgabe von 60 kg N/ha wurden die Erträge gegenüber der Kali–Phosphorgrunddüngung im Mittel der 3 Stickstoffdünger bei grüner Krautware um 20 %, bei trockener, handgestreifelter Blattware um 16 % vermehrt. Die Entwicklung des Stengelanteils wurde durch die Stickstoffgabe stärker ge fördert als die Blattentwicklung. (Blattanteile bei PK = 59,3 % gegenüber 57,6 % bei NPK.)

Auf dem magnesiaarmen Niedermoorboden hat die Stickstoffmagnesia 10X8, also der Stickstoffdünger mit der höheren Magnesiamenge, die höchsten Kraut– und Blatterträge gebracht, auf dem besser mit Magnesia versorgten Mineralboden dagegen die Stickstoffmagnesia mit dem geringeren MgO–Gehalt. Der Gehalt an ätherischem öl wurde durch die N– und durch die MgO–Gaben nur innerhalb der Fehlergrenze verändert, ein Beweis für die schon früher gewonnene Erkenntnis, daß die Höhe des ölgehaltes erblich sehr stark fixiert ist und durch das Klima, besonders durch die Sonnenscheindauer, stärker beeinflußt wird als durch Boden und Düngung.

Im Durchschnitt war der prozentuale Blattanteil auf Niedermoor höher als auf Mineralboden.

Summary

The results of seven outdoor nitrogen–magnesium manuring trials with mitcham peppermint carried out in 1957 and 1958 in two cultural centers for medicinal plants with different soils and climates are reported.

The experiments were performed to get informations about the influence of magnesium on nitrogen manurement. Therefore the gift of nitrogen was the same for each experimental plot. Three different N–manures were used: „Ruhr–Stickstoffmagnesia” 15×4 (low Mg–content) „Ruhr–Stickstoffmagnesia” 10X8 (high Mg–content) and (NH4)2S04. The plots on one experimental station were situated on a soil poor in Mg (2.5 mg % MgO) whereas the soil of the other experimental station was richer in Mg (4 mg % MgO).

Yields of plants and essential oil content were determined for each experimental plot.

On soils poor in Mg the manure richest in Mg (Stickstoffmagnesia 10×8) produced the greatest yield of plant material. On the soil richer in Mg the manure with a smaller amount of Mg (Stickstoffmagnesia 15×4) resulted in the highest yields. The essential oil contents were not affected significantly by the manures tested. This is in accordance with many other experiments which indicate that the essential oil content is governed primarily by genetical factors and secondarily by climatic factors.

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