Planta Med 1966; 14(1): 1-9
DOI: 10.1055/s-0028-1100020
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

FUNGISTATISCHE WIRKUNG DER KAWADROGE UND IHRER INHALTSSTOFFE1

R. Hansel, D. Weiß, B. Schmidt
  • Institut für Pharmakognosie und Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Freien Universität Berlin
1 13. Mitteilung über Inhaltsstoffe von Piper–Arten, 12. Mitteilung: R. Hänsel, H. Sauer u. H. Rimpler, Arch. Pharmaz. 299 (1966).
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Publication Date:
15 January 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wurde gefunden, daß die Kawadroge (Rhizoma Kawa–Kawa plv.) eine bemerkenswerte fungistatische Aktivität besitzt. Die größte Hemmwirkung tritt gegenüber dem pathogenen Hautpilz Trichophyton ferrugineum auf; die ebenfalls pathogenen Arten Trichophyton tonsurans und Cryptococcus neoformans sprechen auf Kawa auch noch gut an, während Candida–Arten und Fusarium solani unter den gleichen Versuchsbedingungen nicht beeinflußt werden. Die antimykotische Wirkung der Droge ist an das Vorkommen der substituierten 4–Methoxy–α–Pyrone vom Typus des Dihydrokawains geknüpft. Dihydrokawain unterdrückt das Wachstum von Aspergillus niger in einer Konzentration von 0,5 mg/ml Nährlösung, eine Wirkung, die quantitativ derjenigen der Dehydracetsäure entspricht, die industriell als Konservierungsmittel verwendet wird. Eine antibakterielle Wirkung allerdings scheint der Kawadroge nicht zuzukommen.

Summary

Dry rhizomes of Piper methysticum (Rhizoma Kawa–Kawa) are fungistatically active.

The pathogenic fungi Trichophyton ferrugineum, T. tonsurans and Cryptococcus neoformans are strongly inhibited. The fungistatic principles of the rhizomes are 4–methoxy–α–pyrones like dihydrokawain. Experiments withdihydrokawain showed that it inhibits completely Aspergillus niger in a concentration of 0,5 mg/ml.

Other fungi (species of Candida and Fusarium) and Bacteria seem not to be inhibited by Rhizoma Kawa–Kawa and dihydrokawain.

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