Rofo 2013; 185(11): 1103-1105
DOI: 10.1055/s-0033-1335837
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intramammäre Angiomatose bei einer 53-jährigen Patientin

P. I. Kalmar
,
S. Oswald
,
M. H. Fuchsjäger
Further Information

Publication History

22 February 2013

05 June 2013

Publication Date:
31 July 2013 (online)

Einleitung

Die Gruppe der vaskulären Tumoren der Mamma ist insgesamt selten. In der Regel handelt es sich hierbei um maligne Angiosarkome (Sundaram M. J Clin Diagn Res 2012; 6: 709). Seltener anzutreffen sind benigne Tumoren, vor allem Hämangiome sowie die pseudoangiomatöse stromale Hyperplasie (PASH). Der Begriff Angiomatose wird einerseits beim Auftreten multipler Angiome angewandt, gehäuft bei immunsupprimierten Patienten (vor allem im Rahmen einer Aids-Erkrankung) sowie im Rahmen verschiedener Syndrome (z. B. Morbus Hippel-Lindau). Andererseits beschreibt der Begriff auch die benignen intraossär-medulären Gefäßformationen. Ein sporadisches, nicht dermales intramammäres Auftreten wurde bisher weltweit nur bei 4 Patientinnen (18, 19, 40 und 59 Jahre) beschrieben (Sundaram M. J Clin Diagn Res 2012; 6: 709; Rosen PP. Am J Surg Pathol 1985; 9: 652; Morrow M, Berger D, Thelmo W. Cancer 1988; 62: 2392). In allen 4 Fällen erfolgte zunächst eine klinische Vorstellung aufgrund einer unilateralen schmerzlosen, jedoch progredienten Schwellung der Mamma. Eine MRT der Brust liegt nur bei einem Fall mit histologisch stark zystischer Ausprägung vor und wurde aufgrund der auffälligen T2w-Hyperintensität als Hämangiom suspiziert. Die Diagnose erfolgte in allen Fällen histologisch.