Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere 2019; 47(04): 273-274
DOI: 10.1055/a-0965-5796
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Publication Date:
21 August 2019 (online)

Erkrankungen der Klauen und Zehen des Rindes

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A. Fiedler, J. Maierl, K. Nuss, Hrsg. Erkrankungen der Klauen und Zehen des Rindes, 2. Aufl. Stuttgart: Thieme 2019, 280 S., 650 Abb., 154,20 €, ISBN: 978–3–13–242289–6

Gesunde Klauen sind die unabdingbare Grundlage für eine tierschutzgerechte und wirtschaftlich erfolgreiche Milchwirtschaft. Viele Erkrankungen wie beispielsweise Labmagenverlagerung, Stoffwechselerkrankungen oder auch Fruchtbarkeitsprobleme werden durch eine eingeschränkte Bewegungsintensität der Kühe begünstigt.

Die 2. Auflage des Buches wurde um die wichtigen Themenbereiche der Bestandsbetreuung und der Neuerungen und Ansprüche an die Haltung und das Management von Milchviehherden erweitert. Das Werk bietet auf 280 Seiten eine sehr ansprechende Darstellung der anatomischen Grundlagen, der funktionellen Klauenpflege, der Untersuchungs- und Diagnostikmöglichkeiten an der Zehe des Rindes sowie die Besprechung relevanter Erkrankungen und deren Therapie. Als besonders positiv hervorzuheben ist die reichhaltige Bebilderung. Vor allem für praktizierende Kolleginnen und Kollegen in der Nutztierpraxis erleichtert dies ein zeitsparendes Nachlesen von Operationstechniken und Anästhesiemöglichkeiten. Die Besprechung neuerer Diagnostikmöglichkeiten (Sonografie, Röntgen und in Ausnahmefällen CT) und der Schmerzausschaltung am Fuß bietet hier weitere Aspekte, wie kurative Praxen auf dem neuesten Stand bleiben können. Zusätzlich werden die derzeit verfügbaren Klauenpflegestände, Klauenbearbeitungsscheiben für den Winkelschleifer und Verbandstechniken inklusive der Klauenentlastung präsentiert. Nicht zu kurz kommt bei allem Praxisbezug dennoch das Einbinden der theoretischen Hintergrundinformationen basierend auf neuen Forschungsergebnissen zur Biomechanik der Rinderzehe sowie zur Prävention von Klauenerkrankungen inklusive der Fütterung und Genetik.

Zusammenfassend sollte dieses gelungene Nachschlagewerk daher in keiner kurativen Großtierpraxis fehlen. Es stellt eine gute Investition für Studierende dar, die Interesse an der Orthopädie beim Nutztier haben.

Marlene Sickinger, Gießen