Perspektiven

Comic klärt über Herz-OP auf – Charité forscht an alternativen Aufklärungsmethoden

Den 15-seitigen Patientencomic setzen Ärzte der Charité in Zukunft routinemäßig als Aufklärungsmaterial vor Herzkatheter-Untersuchungen ein.
Abb.: Brand, Gao, Hamann, Martineck, Stangl/Charité

„Während des Eingriffs kann es zu Extrasystolen und embolischem Gefäßverschluss kommen …“. So steht es im Aufklärungsbogen für eine Herzkatheter-Untersuchung. Nicht immer ist Fach- gleich Patientensprache. Häufig verstehen Patienten nicht, um was es geht, und sind schnell überfordert.

Forscher der Charité Berlin konnten jetzt zeigen, dass ein einfacher Comic helfen kann: Am Beispiel einer Herzkatheter-Untersuchung prüften sie, ob ein Comic das Verständnis der Patienten erhöht und sie sich anschließend besser auf die OP vorbereitet fühlen. Die Ergebnisse sind eindeutig: Der Comic machte ihnen komplexe Sachverhalte deutlich, und sie fühlten sich über Risiken und wichtige Verhaltensregeln nach der OP besser informiert.

„Ein Comic ermöglicht, komplexe Inhalte textlich und visuell zu erfassen, und dies verbessert erwiesenermaßen das Verstehen bei verschiedenen Lerntypen“, sagt Dr. Anna Brand aus dem Forscherteam. „Unsere Studie konnte erstmals nachweisen, dass medizinische Comics als ergänzendes Aufklärungsmaterial sehr wirkungsvoll sind.“ Zukünftig setzt die Charité den Comic routinemäßig vor Herzkatheter-Untersuchungen ein. Auch der Einsatz vor anderen medizinischen Eingriffen ist geplant.

Bislang ist der Patientencomic im Internet nur in englischer Sprache vollständig verfügbar (www.bit.ly/Patientencomic_Charité).

boi