Pneumologie 2008; 62(6): 317
DOI: 10.1055/s-2008-1080975
Pneumo-Fokus

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Bronchialkarzinom - Damit der Tumor Selbstmord begeht

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Publication Date:
06 June 2008 (online)

 
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80% der Patienten mit Bronchialtumoren leiden unter nicht kleinzelligen Lungenkarzinomen, diese sprechen jedoch nur eingeschränkt auf die Behandlung an. "Umso wichtiger ist es daher, hier zu forschen. So können wirkungsvollere Therapien entwickelt werden“, erklärt Prof. Martin Schuler, Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung) des UK Essen.

Die von Prof. Schuler geleitete Arbeitsgruppe hat Erkenntnisse gewonnen, die Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer und wirksamerer Behandlungen sein können. In ihren Untersuchungen fanden die Wissenschaftler eine der Ursachen, warum Chemotherapien bei manchen Patienten nicht ausreichend wirken: Verantwortlich hierfür ist das Protein pp32. Es beeinflusst die Empfindlichkeit der Lungentumoren auf Medikamente, die die Apoptose auslösen können (Cell Death Differ 2008; 15: 161-170).

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Je mehr pp32 in der Krebszelle, desto wirksamer die Therapie

Patienten, deren Tumorzellen einen hohen pp32-Gehalt aufwiesen, reagierten besonders positiv auf die Chemotherapie und überlebten dadurch deutlich länger. Zellen, die nur geringe Mengen an pp32 enthielten, zeigten hingegen eine starke Widerstandsfähigkeit gegenüber der Behandlung.

Im Laborversuch übertrugen die Wissenschaftler mithilfe molekularer Technologien das pp32 in die Tumorzellen. Diese zeigten dann sowohl ein gestörtes Wachstum als auch eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber der Chemotherapie. Die verabreichten Zytostatika konnten die Apoptose der Lungentumoren auslösen. "Diese Beobachtungen sind ein wichtiger Schritt hin zu besseren Behandlungsmöglichkeiten für die Patienten. Sie bilden den Grundstein für die Entwicklung neuer, wirksamerer Medikamente“, erklärt Prof. Schuler.

Mitteilung des Westdeutschen Tumorzentrums, Essen