Aktuelle Dermatologie 2008; 34(10): 384-385
DOI: 10.1055/s-2008-1077609
Eine Klinik im Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Netzwerk Hautkrebs Heilbronn-Franken: Ein Zusammenschluss von Hautklinik und Facharztpraxen zur Stärkung des Faches

Network Skincancer Heilbronn-Franken: An Association of the Department for Dermatology and the Specialist Practices of Dermatology to Strengthen the Interests of the SpecialtyD.  Schaefer1
  • 1Sprecher des Netzwerkes Hautkrebs Heilbronn-Franken
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Dr. med. Daniel Schaefer

Sprecher des Netzwerkes Hautkrebs Heilbronn-Franken

Marktplatz 11 – 12
74613 Öhringen

Email: Dr.Daniel.Schaefer@gmx.de

Publication History

Publication Date:
08 October 2008 (online)

Table of Contents

    Der Anspruch nach leitlinienorientierter qualitativ hochwertiger Versorgung wird nicht nur von den gesundheitspolitischen Verwaltungsstrukturen, sondern auch zunehmend von den Patienten eingefordert. Dies gilt in besonderem Maße für vital gefährliche Erkrankungen wie den Hautkrebs. Für viele Praxen ergibt sich hieraus eine besondere Herausforderung: Patienten sollten mit einer hohen fachlichen Kompetenz stadiengerecht nach aktuellen Leitlinien versorgt werden. Prozeduren, die sich nicht ambulant durchführen lassen, sollten möglichst unkompliziert und zeitnah an die stationären Einrichtungen überwiesen werden können. Aber auch die Kliniken müssen sich bemühen, in Zeiten immer kürzerer Liegezeiten den Patientenstrom möglichst optimal mit den niedergelassenen Fachkollegen zu verzahnen, um die ambulante Weiterversorgung garantieren zu können. Aus dieser Grundidee der engeren Zusammenarbeit und der kurzen, unkomplizierten Wege entstand das Netzwerk Hautkrebs Heilbronn-Franken.

    Seit dem Sommer 2007 besteht nunmehr dieses Netzwerk, in welchem sich als Gründungsmitglieder ([Abb. 1]) die Hautklinik Heilbronn mit ihrem Chefarzt und den Oberärzten mit etwa 20 niedergelassenen Dermatologen zusammengeschlossen haben. Dem Netzwerk steht ein Sprecher voran, unterstützt von zwei Stellvertretern. Diese werden alle zwei Jahre gewählt. Derzeit ist Dr. Schaefer, niedergelassener Hautarzt in Öhringen, Sprecher, Prof. Dr. Löffler, Chefarzt der Hautklinik Heilbronn, und Frau Dr. Pein, niedergelassene Hautärztin in Neckarsulm, fungieren als Vertreter. Durch ständige Vergrößerung des Mitgliederanteils umfasst das Netzwerk nunmehr etwa 30 Mitglieder. Im Stadt- und Landkreis Heilbronn sowie im Hohenlohekreis beteiligen sich über 90 % der Dermatologen am Netzwerk.

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    Abb. 1 Teilnehmer der Gründungssitzung im Mai 2007.

    Der Beitritt zum Netzwerk steht jedem Dermatologen in der Region beitragsfrei offen. Sämtliche bisherigen Aktionen wurden mit Sponsorengeldern (Industrie oder Krankenhausträger) bestritten. Das Netzwerk trifft sich zweimal jährlich. Auf diesen Treffen werden netzwerkinterne Strategien und Projekte besprochen, aber auch Weiterbildungsmodule (Vorträge, Workshops) durchgeführt, um so die onkologische Fortbildung kontinuierlich zu gewährleisten.

    Zu den ersten Projekten gehörte der Entwurf eines Logos (siehe [Abb. 2]). Hierzu wurde eine Grafikdesignerin beauftragt. Als Vorgaben sollten darin sowohl die Haut, möglichst mit einer ausfälligen andersartigen Zelle, als auch die Struktur eines Netzes aufgenommen werden. Parallel wurde an einem Flyer gearbeitet, der sich insbesondere an die Patienten wenden soll. Der Flyer stellt kurz das Netzwerk vor und hebt insbesondere die Vorteile für den Patienten hervor, die ein solcher Verbund mit sich bringt. Auf der Rückseite des Flyers befindet sich die aktuelle Auflistung sämtlicher Mitglieder.

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    Abb. 2 Titelblatt des netzwerkeigenen Nachsorgepasses mit Netzwerklogo.

    Mit der Öffentlichkeitsarbeit wurde eine weitere Projektgruppe betraut. Neben Artikeln in der regionalen Tageszeitung wurden auch Berichte in der Krankenhauszeitung und in den Informationsbriefen an die Hausärzte der Region verfasst. Das Netzwerk unterstützte die Presseaktivitäten des Berufsverbandes und der DDG um den Euromelanoma-Tag und stellte den Mitgliedern Poster und Powerpoint-Präsentationen zur Verfügung. In diesem Jahr führten dann viele Praxen am Euromelanoma-Tag einen „Tag der offenen Praxis” durch, an welchem die Patienten die Möglichkeit hatten, sich (u. a. mit den speziell für das Netzwerk entwickelten Präsentationen) rund um das Thema Hautkrebs zu informieren. Eine Präsentation der diagnostischen und therapeutischen Besonderheiten in der eigenen Praxis bzw. Klinik war an diesem Tag ebenfalls möglich. Es ist vorherzusehen, dass nach der medienwirksamen Einführung des Hautkrebs-Screenings auch wieder Ruhe um das Thema Hautvorsorge einkehren wird. Analog zu anderen Tumorerkrankungen muss dann durch lokale Initiatoren (wie dem Netzwerk) das Thema Hautkrebs immer wieder mediengerecht aufgearbeitet und präsentiert werden.

    Eine Projektgruppe des Netzwerkes entwarf einen dermatologiespezifischen Nachsorgepass ([Abb. 2]), um die leitlinienkonforme Nachsorge zu vereinfachen und die notwendige Dokumentation insbesondere für den Patienten zu optimieren (siehe Abbildung). Dieser Nachsorgepass konkretisiert und vereinfacht die Dokumentation, welche bislang in dem unspezifischen, fachgruppenübergreifenden Nachsorgepass der KV Baden-Württemberg durchgeführt wurde.

    Durch die Kombination aus Fort- und Weiterbildung, sektorenübergreifender Zusammenarbeit und Aufklärungsarbeit möchte das Netzwerk auch dazu beitragen, dass die Kompetenz im Bereich der dermatologischen Onkologie weiterhin innerhalb der Fachgruppe bleibt und damit dem Trend der Versorgung von Hautkrebspatienten durch Chirurgen und Onkologen entgegenwirken.

    Dr. med. Daniel Schaefer

    Sprecher des Netzwerkes Hautkrebs Heilbronn-Franken

    Marktplatz 11 – 12
    74613 Öhringen

    Email: Dr.Daniel.Schaefer@gmx.de

    Dr. med. Daniel Schaefer

    Sprecher des Netzwerkes Hautkrebs Heilbronn-Franken

    Marktplatz 11 – 12
    74613 Öhringen

    Email: Dr.Daniel.Schaefer@gmx.de

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    Abb. 1 Teilnehmer der Gründungssitzung im Mai 2007.

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    Abb. 2 Titelblatt des netzwerkeigenen Nachsorgepasses mit Netzwerklogo.