Rofo 2008; 180(4): 281
DOI: 10.1055/s-2008-1077142
Brennpunkt

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Röntgen bei Neugeborenen - Optimierung von Strahlendosis und Qualität

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Publication Date:
24 April 2008 (online)

 

Bei Neugeborenen bzw. Frühgeborenen mit ernsten oder lebensbedrohlichen Erkrankungen ist oft eine Vielzahl von Röntgenaufnahmen erforderlich. Gerade diese kleinen Patienten sind jedoch besonders strahlensensibel. Wie sich in solchen Fällen Strahlendosis und Bildqualität optimieren lassen, untersuchten nun E. D. Dougeni et al. Br J Radiol 2007; 80: 807-815

Die Autoren werteten in ihrer Studie 378 Röntgenbilder von 123 Neugeborenen aus. Dabei handelte es sich in 35% der Fälle um Thoraxaufnahmen und in 65% um kombinierte Aufnahmen von Thorax und Abdomen. 83% der Säuglinge waren Frühgeborene. Das Geburtsgewicht schwankte zwischen 635 g und 4440 g, der Durchschnittswert betrug 2245 g. Nach diesem Gewicht wurden die Babys in 4 Gruppen eingeteilt (≤ 1000 g, 1000 g bis ≤ 1500 g, 1500 g bis ≤ 2500 g und > 2500 g). Anhand der vorhandenen Daten ermittelten die Autoren die Expositionsparameter Oberflächendosis und Dosis-Flächen-Produkt. Ferner beurteilten 2 Experten die Qualität der Aufnahmen.

Die Werte der Oberflächendosis zeigten eine große Streubreite zwischen 16,4 und 76,9 µGy (Mittelwert: 38,2 µGy) und stiegen mit zunehmendem Körpergewicht der Säuglinge an. Auch die Dosis-Flächen-Produkte variierten deutlich im Bereich von 1,2 bis 15,0 mGycm2; mit einem durchschnittlichen Wert von 7,2 mGycm2. Die Qualitätsanalyse zeigte, dass sich sowohl mit hoher als auch mit niedriger Röhrenspannung diagnostisch zufrieden stellende Aufnahmen anfertigen ließen, wobei bei hoher Spannung die Oberflächendosis niedriger ausfiel. Die meisten ermittelten Werte für die Oberflächendosis zeigten sich jedoch mit der empfohlenen Referenzschwelle für Neugeborene von 50 µGy konform.

Da die kleinen Patienten besonders strahlensensibel sind, wird eine stärkere Reduzierung der Strahlendosis, welche sie bei Röntgenaufnahmen ausgesetzt sind, angestrebt (Bild: PhotoDisc).

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