Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2008; 15(1): 6-7
DOI: 10.1055/s-2008-1064910
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rift-Valley-Fieber in Südafrika

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Publication Date:
15 April 2008 (online)

 
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Im Januar und Februar 2008 kam es auf einer Farm im südafrikanischen Ngwenya (Region Ehlanzeni, Provinz Mpumalanga) zum Ausbruch des Rift-Valley-Fiebers bei Büffeln. Laboruntersuchungen konnten die Diagnose bei den fünf verstorbenen Tieren bestätigen. 371 weitere Verdachtsfälle werden noch untersucht. Erkrankungen beim Menschen hat es in diesem Zusammenhang bislang nicht gegeben.

Obwohl die meisten Fälle des Rift-Valley-Fiebers für gewöhnlich in ostafrikanischen Ländern wie Kenia und Sudan auftreten, kommt die Infektion auch immer wieder in anderen afrikanischen Regionen vor. Im Jahr 2000 wurde die Infektion erstmals außerhalb Afrikas in Saudi Arabien und Jemen nachgewiesen. Auch in westafrikanischen Ländern, wie Mauretanien und Senegal hat es in der Vergangenheit Ausbrüche des Rift-Valley-Fiebers gegeben. In Südafrika trat das Rift-Valley-Fieber das letzte Mal im Jahr 1999 und davor im Jahr 1991 auf. In Simbabwe gab es den letzten Ausbruch im Jahr 2001, in Sambia 1997, in Malawi 2002, in Namibia 1985, in Mosambik 1963 und in Madagaskar im Jahr 1991. In anderen Ländern dieser Region (Botswana, Lesotho und Swaziland) trat das Rift-Valley-Fieber bisher nicht auf.

Quelle: promed

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Malariarisiko im indischen Goa

Im indischen Goa scheint auch noch zu Beginn des Jahres 2008 ein erhöhtes Malariarisiko zu bestehen. Darauf deuten weitere nach Europa importierte Malariaerkrankungen hin. Der letzte aus Goa importierte Fall einer Malaria tropica fiel in Schweden auf.

Normalerweise ist die indische Region Goa ein Gebiet mit geringem Malariarisiko. Seit Ende 2006 jedoch sind in verschiedenen europäischen Ländern auffällig viele aus Goa importierte Malariafälle bei Urlaubern aufgetreten. In den beiden Jahren vor 2006 waren keine derartigen Fälle bei Urlaubern vorgekommen. Neben den gestiegenen Zahlen der nach Europa importierten Fälle bestätigen die regionalen indischen Gesundheitsbehörden auch einen Anstieg der Malariafälle bei der in Goa einheimischen Bevölkerung. Es kann auch weiterhin von einem erhöhten Malariarisiko in Goa ausgegangen werden.

Quelle: promed

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Abb. 1 Die potenziell malariaübertragende Mücke Anopheles freeborni während einer Blutmahlzeit am Menschen Quelle: CDC-PHIL, Bildnummer 6764, James Gathany

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Meningokokken-Meningitis in der Zentralafrikanischen Republik

Im Norden der Zentralafrikanischen Republik ist es Januar 2008 zum Ausbruch der Meningokokken-Meningitis gekommen. Wie viele Menschen dabei erkrankten, ist bisher nicht bekannt. Besonders betroffen sind die Regionen Ouham, Ouham Pende und Nana-Grebizi. Die nördlichen Landesteile der Zentralafrikanischen Republik gehören mit zum sogenannten afrikanischen Meningokokken-Gürtel, der sich im südlichen Subsahara-Gebiet von West nach Ost über den gesamten Kontinent erstreckt.

Jedes Jahr werden aus dieser Region Fälle der Meningokokken-Meningitis gemeldet. Die meisten davon treten in der Trockenzeit von Dezember bis Juni auf. Alle sechs bis zwölf Jahre kommt es zu großen Ausbrüchen und Epidemien. Um welche Serogruppe es sich bei dem für die aktuellen Erkrankungen verantwortlichen Erreger (Neisseria meningitides) handelt, wurde nicht mitgeteilt.

Quelle: promed

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Brasilien: Tollwutinfektion durch Affenbiss

In der brasilianischen Region Ceara ist im Februar 2008 ein 14-jähriger Junge an den Folgen der Tollwut verstorben. Es handelt sich dabei um den ersten humanen Fall in Brasilien in diesem Jahr. Zu der Infektion kam es durch den Biss eines Affen aus der Gattung der Tamarine (Familie der Krallenaffen) im Haus des Jungen in dem Ort Camocim (Distrikt Pedra Branca).

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Abb. 2 Schnittpräparat (H&E-Färbung) mit Negri-Einschlusskörperchen von Gehirngewebe eines an der Tollwut verstorbenen Patienten Quelle: CDC-PHIL, Bildnummer 1959

Die Tollwut wird für gewöhnlich durch den Kontakt (meist Bisse) zu wilden oder domestizierten Karnivoren (z. B. Füchse oder Hunde) oder durch Fledermäuse auf den Menschen übertragen. Obwohl sehr viele weitere Säugetiere an der Tollwut erkranken und diese auch übertragen können, passiert dies nur sehr selten. Die Übertragung der Tollwut auf den Menschen durch einen Primaten, wie im aktuellen Fall, ist sehr ungewöhnlich und deutet darauf hin, dass sich eventuell neue Reservoire und Ansteckungsmöglichkeiten entwickeln könnten, die nur schwer zu kontrollieren sind. Wie und wo sich der für die aktuelle Infektion verantwortliche Affe infiziert hat, ist nicht bekannt. Aufschluss diesbezüglich könnten eventuell Virusgenomanalysen bringen.

Quelle: promed

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Abb. 3 Eier der Dengue-Fieber übertragenden Mücke Aedes aegypti, die sich bereits in kleineren Wasseransammlungen ausreichend entwickeln können Quelle: CDC-PHIL, Bildnummer 5129

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Australien: erneut Dengue-Fieber in der Region Queensland

In der australischen Region Queensland sind im Januar 2008 zwei Menschen in Mossman (in der Nähe von Port Douglas) am Dengue-Fieber erkrankt. Das Dengue-Fieber tritt in Queensland seit einigen Jahren immer wieder auf. So sind beispielsweise im der Nähe von Cairns in den Jahren 1997 und 1999 mindestens 498 Menschen am Dengue-Fieber erkrankt.

Quelle: promed

Dr. Raymund Lösch und

Dr. rer. nat. Mirko Dreßler, Bad Doberan

 
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Abb. 1 Die potenziell malariaübertragende Mücke Anopheles freeborni während einer Blutmahlzeit am Menschen Quelle: CDC-PHIL, Bildnummer 6764, James Gathany

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Abb. 2 Schnittpräparat (H&E-Färbung) mit Negri-Einschlusskörperchen von Gehirngewebe eines an der Tollwut verstorbenen Patienten Quelle: CDC-PHIL, Bildnummer 1959

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Abb. 3 Eier der Dengue-Fieber übertragenden Mücke Aedes aegypti, die sich bereits in kleineren Wasseransammlungen ausreichend entwickeln können Quelle: CDC-PHIL, Bildnummer 5129